tag:blogger.com,1999:blog-2121147346748591466.post7062388337656384166..comments2024-02-15T15:58:35.765+01:00Comments on LECTIObrevior: Die Bibel als Belegstellen-DiscounterGerd Häfnerhttp://www.blogger.com/profile/01333676114968488511noreply@blogger.comBlogger17125tag:blogger.com,1999:blog-2121147346748591466.post-1444239651042345312022-01-25T03:26:40.707+01:002022-01-25T03:26:40.707+01:00Live Sports Betting & Odds - vntopbet.com
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zu Karl Barth.
Manchmal hat er sich ...@jmschaafnw<br /><br />zu Karl Barth.<br /><br />Manchmal hat er sich schon irgendwohin "verstiegen". (und wurde wieder "zurückgeholt").<br /><br />Eine wahre Geschichte: Prof. Karl Barth trug seine theologischen Thesen vor einigen Menschen seines Freundeskreises zuhause vor, im Wohnzimmer. Kommt seine Frau aus der Küche, hört erst mal zu und sagt ihm dann: "Karli - des glaubsch aber jetzt selber nit." :)Petrusnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2121147346748591466.post-9166498348212489762019-03-06T09:40:04.436+01:002019-03-06T09:40:04.436+01:00Eins fällt mir in diesem Zusammenhang ein (und ich...Eins fällt mir in diesem Zusammenhang ein (und ich rede jetzt nicht von Bischöfen, sondern von der Verkündigung vieler ganz "normaler" (sorry, ein besseres Wort ist mir nicht eingefallen) Priester in der Pfarrei.<br /><br />Warum? oder - wozu?<br /><br />Im Grunde "vergessen" sie da alles, was sie über die Hl. Schrift im Studium gelernt haben, und bewegen sich auf dem Niveau (überspitzt ausgedrückt) eines Religionslehrbuchs für Grundschulen aus den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts (für mich, ich bin lutherisch sozialisiert, das sog. "Gottbüchlein" - das hieß wirklich so).<br /><br />Meinem christlichen Glauben hat es keinen Abbruch getan, Theologie studiert zu haben. Als erstes habe ich erfahren, dass es zwei Schöpfungsgeschichten in der Bibel gibt (hintereinander erzählt, dann, dass es zwei Sintflutgeschichten gibt (ineinander verschachtelt). Man wollte die verschiedenen Erzähltraditionen nicht aufgeben, sondern behalten (auf verschiedene Art).<br /><br />ich komme zum Neuen Testament - natürlich mußte der Messias, der das jüdische Volk erlösen sollte, in Bethlehem geboren werden - "damit die Schrift erfüllet würde". Die Volkszählung hat wohl schon stattgefunden, aber da war der kleine Jesus schon vier Jahre alt. Natürlich mußte ein Sohn Gottes von einem Gott gezeugt werden. Anders hätte dies nach damaligem Verständnis nicht funktioniert.<br /><br />usw, usf.<br /><br />Was ich im Studium gelernt habe, war die Frage: Was wollten diese Menschen, die uns das überliefert haben, uns erzählen? Und das finde ich spannend.<br /><br />Was ich gelernt habe: In der Bibel berichten uns Menschen, was sie mit Gott erlebt haben. Insoweit und insofern ist das für uns "Wort Gottes". Oder, anders ausgedrückt:<br /><br />"Was wir gehört, und erfahren,<br />erzählen wir dem kommenden Geschlecht -<br />die Ruhmestaten des Herrn, und seine Wunder."<br /><br /><i> "Psalmen für den Gottesdienst" ("Scheyrer Psalter"), Antiphon zu Ps. 78).</i><br /><br />p. s. <br /><br />Natürlich singe ich gern das Weihnachtslied "Zu Bethlehem geboren, ist uns ein Kindelein". :)Petrusnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2121147346748591466.post-40080053290750138982019-03-01T19:25:04.963+01:002019-03-01T19:25:04.963+01:00@jmschaafnw
Hätte ich meine Kritik an der besitze...@jmschaafnw<br /><br />Hätte ich meine Kritik an der besitzergreifenden Bibelverwendung satirisch überspitzen wollen, ich hätte es nicht besser machen können als mit den Worten Ihres Kommentars. Gerd Häfnerhttps://www.blogger.com/profile/01333676114968488511noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2121147346748591466.post-11309635422266966222019-03-01T10:02:12.832+01:002019-03-01T10:02:12.832+01:00Herr Häffner meint er wird beschimpft , weshalb ei...Herr Häffner meint er wird beschimpft , weshalb eigentlich? "Wie oft wird sein Wort verdreht und missbraucht? Wie wenig Glaube ist in vielen Theorien, wieviel leeres Gerede gibt es?" Herr Häffner; man erkennt sie sehr genau: "So setzt ihr durch eure eigene Überlieferung Gottes Wort außer Kraft!" Mk 7,1-13; vgl. Jes 29, 13 - Die Hl. Schrift kennt solche Sorten wie Sie sie sind Betrüger 2 Kor 11, 13 nennt sie Paulus; die Offenbarung (2,2) Lügenapostel; scheinbar wissenschaftlich und doch der Lüge überführt! Aber es gilt: "Ich habe meine Freude an deinen Gesetzen, dein Wort will ich nicht vergessen. ... Führ mich auf den Pfad deiner Gebote! Ich habe an ihm Gefallen" Ps 119, 16.35. Wer ist nun der Betrüger, Herr Häffner? Karl Barth hat solche Sorten von scheinbarer Wissenschaft betreibende erkannt - sie "betreiben eine "Kirche im Defekt", eine Kirche des Boulevards...; sie stottern und geifern; atemlos jappend jagen Sie dem Zeitgeist nach; sie sind die Zerflederer und Zerrupfer der Wahrheit - Sie und ihre Genossen sind eigentlich die Feinde Gottes - die die Hl. Schrift beschreibt - sie werden sich eine eigene Lehren, eigene Lehrer verschaffen. "Aber habt Mut: Ich habe die Welt besiegt" Joh 16,33, sagt Jesus. Am Ende sind wir alle tot - und erkennen!!!jmschaafnwhttps://www.blogger.com/profile/18382644589151603874noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2121147346748591466.post-21612272652780531542019-02-26T13:32:03.478+01:002019-02-26T13:32:03.478+01:00danke, Herr Prof. Häfner, für den für mich sehr hi...danke, Herr Prof. Häfner, für den für mich sehr hilfreichen link. Ich habe alle sechs Artikel mit Genuß <i>(wenn ich das mal so sagen darf)</i> gelesen. Sie haben mein Wissen in dieser Hinsicht <b>erheblich</b> erweitert.<br /><br />"Steinbruchexegese" kenne ich schon lange, aus einer anderen Konfession (irgendwie ist das wohl "ökumenisch"?). Ich bin ursprünglich lutherisch sozialisiert. Schon im Studium haben wir darüber geblödelt:<br /><br />"Und Kain erschlug seinen Bruder Abel". "Gehe hin und tue desgleichen." Steht doch so in der Bibel - oder etwa nicht?<br /><br /><br /><br />btw, (das ist verdolmetscht mit "nebenbei gesagt"): Wenn Sie wieder mal Lust haben, sich mit kathnet zu beschäftigen - ich tät mich freuen.<br /><br />danke.Petrusnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2121147346748591466.post-76219670531941483772019-02-23T11:22:49.582+01:002019-02-23T11:22:49.582+01:00@Petrus
Zu Ihrer Frage: Die Art des Rückgriffs au...@Petrus<br /><br />Zu Ihrer Frage: Die Art des Rückgriffs auf die Bibel ist keine Besonderheit des KKK. Dieser wandelt hier auf traditionellen Pfaden. Man hatte allerdings die Hoffnung, dass die Anerkennung der historisch-kritischen Exegese auf dem II. Vatikanum (angebahnt durch vorherige Entwicklungen, wie sie sich in der Enzyklika <i>Divino afflante spiritu</i> Pius' XII. niederschlugen) etwas daran ändern würde – vollends wenn sich ein ehemaliger Dogmatikprofessor und Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre zu Wort meldet. <br /><br />Zu den geschichtlichen Hintergründen der Auseinandersetzungen um die historisch ausgerichtete Exegese gibt es hier auf dem Blog eine sechsteilige Artikelreihe »Antimodernismus und Exegese«. Die erste Folge unter diesem Link: http://www.lectiobrevior.de/2013/09/antimodernismus-und-exegese-1.html<br />Gerd Häfnerhttps://www.blogger.com/profile/01333676114968488511noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2121147346748591466.post-6007383432533142962019-02-23T07:38:40.714+01:002019-02-23T07:38:40.714+01:00Guten Morgen, Herr Häfner,
vorab: danke für diese...Guten Morgen, Herr Häfner,<br /><br />vorab: danke für dieses für mich sehr interessante blog, auf das ich erst durch den Artikel auf katholisch.de aufmerksam wurde. (nein, das ist jetzt keine Captatio Benevolentiae, was verdolmetscht ist mit "fishing for compliments". ich meine das so, wie ich es geschrieben habe).<br /><br />hier mein Senf zu Ihrem Beitrag.<br /><br />1. Ein Doktorand der Theologie kam auf die, wie ich meine, geniale Idee, den Theologen, der Gegenstand seiner Dissertation war, anhand dessen Veröffentlichungen daraufhin zu "befragen", in welcher Lebenssituation er welche theologischen Ansichten vertreten hatte. (ich weiß die Namen nicht mehr). Eine geniale Idee, weil: hinter jeder theologischen Meinung steckt (ob man's glaubt oder nicht)- ein Mensch. <br /><br />Meine Meinung: Kardinal Müller ist derzeit zutiefst verletzt. Und stinkesauer. Und das zu Recht. Wenn ich mir vorstelle - der Geschäftsführer einer Firma sagt zu seinem wichtigsten leitenden Mitarbeiter am Ende eines Routinegesprächs ("jour fixe"): "Übrigens - das war heute jetzt Ihr letzter Arbeitstag." Steht auf, und verläßt den Raum. so geschehen.<br /><br />2. Zum mißbrauchten Paulus-Zitat (betreffs der Unwürdigkeit). Da möchte ich Card. Müller ein bißchen in Schutz nehmen: Da hat er nur etwas übernommen, was so im "Katechismus der Katholischen Kirche" (KKK) drinsteht. <br /><br />Um zu verstehen, was Paulus gemeint hat, brauche ich keine historisch-kritische Exegese. Dafür muß ich nicht mal griechisch können. Es reicht, dass ich den Bibeltext lese.<br /><br />Das ist keine Steinbruch-Exegese, das ist bewußter Missbrauch der Hl. Schrift (denn ich gehe von der Annahme aus, dass die Autoren des KKK mal Theologie studiert haben, und vielleicht auch die Bibel gelesen. Mehr Sarkasmus dazu fällt mir momentan nicht ein.)<br /><br />Was mich interessieren würde - gab es den Mißbrauch dieser Bibelstelle schon vor dem KKK?Petrusnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2121147346748591466.post-6437400845690330272019-02-22T17:39:56.350+01:002019-02-22T17:39:56.350+01:00@jmschaafnw
Dass Sie Ihre Beschimpfung mit Joh 16...@jmschaafnw<br /><br />Dass Sie Ihre Beschimpfung mit Joh 16,33 verbinden, liegt ganz auf der Linie der Bibelbenutzung, die im obigen Beitrag kritisiert wurde. Mit derart deutlicher Bestätigung hatte ich nicht gerechnet. Gerd Häfnerhttps://www.blogger.com/profile/01333676114968488511noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2121147346748591466.post-17398619649991549672019-02-22T16:54:22.763+01:002019-02-22T16:54:22.763+01:00Karl Barth sprach schon zu seiner Zeit von einer &...Karl Barth sprach schon zu seiner Zeit von einer "Kirche des Defizits" und Meister der eigenen Lehre; Herr Häffner und vieler seiner Kompanen sind das Weltmeister darin; Klaus Berger bezeichnet solche als Bibel-Fälscher; sie versuchen ein Netz von Lügen spinnen; sie sind Meister der Zwielichtig- und Zweideutigkeit - sie wollen eine eigene Kirche - der mainstream - heidnisch, säkular -links/liberal rechts - verirrt - der niedergang mit der Lavendel-Mafia mit einem weitgehenden korumpierten Klerus - mit heidnischen Mitglieder zeigt sich immer mehr; die Menschen fliehen - vor solchen Wölfen, die in die Herde Christi eingebrochen ist. "Aber habt Mut: Ich habe die Welt besiegt." Joh 16, 33jmschaafnwhttps://www.blogger.com/profile/18382644589151603874noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2121147346748591466.post-52868307044925746962019-02-22T12:38:14.610+01:002019-02-22T12:38:14.610+01:00Grundsätzlich verstehe ich das Anliegen von Kardin...Grundsätzlich verstehe ich das Anliegen von Kardinal Müller, denn Klarheit ist eine Kategorie, die wir immer benötigen, um Sachverhalte zu unterscheiden. Allerdings ist das "Manifest" in meinen Augen gerade nicht das, was als sein Ziel ausgemacht war. Ich bin auch der Meinung, dass der Kardinal darin Zitate aus der Bibel "benutzt", weil er sie, wie ja leicht nachprüfbar ist, aus dem Zusammenhang reißt, ähnlich übrigens der Argumentation mancher evangelikaler Christen. Das wundert mich insofern, als Kardinal Müller ja lange Zeit Präfekt der Glaubenskongregation war und man sich von dieser Position aus eine seriöse biblisch begründete Argumentation erwarten würde. <br /><br />Eine neue und wie ich glaube wichtige Erkenntnis für mich ist Prof. Schröters Hinweis der korrekten Übersetzung von 1 Kor 11,27. Es macht m.E. eine großen Unterschied, ob ἀναξίως mit "Unwürdiger" oder korrekt "unwürdig" wiedergegeben wird, wie dies ja auch die neue EÜ tut. Was unwürdig/unangemessen bedeutet, erklärt ja dann Vers 29, wo es also darum geht, zu unterscheiden, ob das Brot der Leib Jesu ist oder ein gewöhnliches Brot. Wenn sich die Unwürdigkeit wirklich darauf bezieht, kann dann nicht ein Christ auch im Stand schwerer Sünde kommunizieren, weil doch gerade er die Sehnsucht nach dem Herrn hat. Und wir beten ja vor der Kommunion zu Recht, "ich bin nicht würdig ..." . D.h. der Unwürdige kann durchaus würdig die Kommunion empfangen, wenn er erkennt, was er da empfängt. Das entspricht aber natürlich nicht der Lehre des KKK und dem CIC.Hansnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2121147346748591466.post-65725229616205696592019-02-21T21:24:46.935+01:002019-02-21T21:24:46.935+01:00Zu der ersten von Ihnen genannten Frage habe ich m...Zu der ersten von Ihnen genannten Frage habe ich mich nicht geäußert. Die zweite lässt sich m.E. nicht so relativieren, dass man sagt, alles lasse sich kritisieren. Es mag in der Exegese keinen Standard wie in der Baubranche geben; aber die Forderung, einen Satz wie den vom »anderen Evangelium« in Gal 1,6-8 nicht einfach aus dem Zusammenhang zu reißen, um ihn als Beleg für die vorgetragene Position zu gebrauchen, ist nicht zu viel verlangt. Es wird andernfalls der Anschein erweckt, die biblische Aussage sei der Sachgrund für die bezogene Position und zwinge geradezu zu ihr. Die Überzeugung, dass der Glaube der Kirche aufgrund der Führung durch den Geist grundsätzlich mit dem Zeugnis der Schrift übereinstimme, bedeutet nicht, dass die Schrift beliebige Begründungsmuster bereitstellt. Wenn sich die Kirche darum bemüht, »zu einem immer tieferen Verständnis der Heiligen Schriften vorzudringen« (<i>Dei Verbum</i> 23), muss auch das Bemühen um den Text im Vordergrund stehen. Und das fehlt im Glaubensmanifest, das mit Scheinbegründungen bezogene Positionen vermeintlich biblisch adelt. <br /><br />Zum Jesusbuch von Papst Benedikt: Wer zum historischen Jesus schreibt, ist auch an historischen Methoden zu messen. Die Anführungszeichen verunklaren allerdings das Gemeinte. Was ist der »›historische Jesus‹ im eigentlichen Sinne«? Hier gehen die Begriffe durcheinander. Der »Jesus der Evangelien« ist es nicht, weil es ihm im Singular nicht gibt (und er auch im Jesusbuch nicht abgebildet wird). Und natürlich ist der historische Jesus nicht der wirkliche Jesus. Aber das nur am Rande.<br /><br />Dass sich Ergebnisse der historisch-kritischen Exegese nicht im Credo niederschlagen können: voll und ganz d'accord. Wohl aber könnten sie das <i>Verständnis</i> der Glaubensinhalte weiterführen. Die von Ihnen vorgenommene Aufteilung von Menschen- und Gotteswort scheint mir nicht zutreffend. Zwar befasst sich historisch-kritische Auslegung mit der geschichtlichen Verankerung des Bibeltextes und insofern mit dem menschlichen Anteil. Aber das heißt nicht, dass der Charakter der Bibel als Gotteswort unabhängig von dieser menschlichen Prägung bestehen würde. Dies wird durch die Formel »Gotteswort im Menschenwort« ausgedrückt, die sachlich das Anliegen von <i>Dei Verbum</i> aufgreift, auch wenn sie dort nicht unmittelbar belegt ist. In individueller Hinsicht (»was sagt <i>mir</i> das Bibelwort?«) kann der Anruf des Gotteswortes ohne Anwendung exegetischer Methoden und ihre Ausrichtung auf die geschichtliche Verortung biblischer Texte selbstverständlich wahrgenommen werden. Anders steht die Sache, wenn es darum geht, was diese Texte <i>anderen</i> sagen können und was sie für den Glauben der Kirche bedeuten. Sicher hält sich die Exegese zu Recht mit Aussagen zurück, was der Anruf der Schrift als Gotteswort in der Gegenwart sein könne. Aber ihr Geschäft besteht wesentlich darin, den Text als dessen Anwältin gegen ungerechtfertigte Vereinnahmung in Schutz zu nehmen und zu beurteilen, ob eine Rezeption auf der Spur des Textes bleibt oder nicht. <br /><br />Es ging mir im Rahmen dieser Frage tatsächlich um eine Kritik des Umgangs mit der Bibel im Glaubensmanifest Kardinal Müllers. Man kann darüber streiten, ob es in der derzeitigen Situation der Kirche weiterhilft, einen wesentlich aus Katechismus-Aussagen zusammengestelltes Glaubensmanifest vorzulegen. Welche Position ich hier beziehe, kann man aus manchen Formulierungen sicher erschließen; aber das war nicht mein Thema. Geschrieben habe ich den Beitrag nur für mein Blog, die Veröffentlichung auf katholisch.de kam durch eine Anfrage der Redaktion, ob sie den Text verwenden könne – wohl weil sie hier kein rein fachwissenschaftliches Problem erkannt hat. Gerd Häfnerhttps://www.blogger.com/profile/01333676114968488511noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2121147346748591466.post-69783508911624693112019-02-21T16:25:46.461+01:002019-02-21T16:25:46.461+01:00Der Unterschied im Vorgehen zwischen Ihnen als kri...Der Unterschied im Vorgehen zwischen Ihnen als kritischer und kritisierender Wissenschaftler und Papst Benedikt wie auch Kardinal Müller beginnt wohl – und darauf wollte ich mit der Frosch-Analogie eigentlich hinaus – in der Sichtweise auf die Schriften des Neuen Testamentes. Ihrem eigenen Selbstverständnis gemäß nimmt die historisch-kritische Methode diese Texte als in der Vergangenheit abgefasste menschliche Worte in den Blick. Das ist eine sehr sinnvolle und ergiebige Selbstbeschränkung. Aber unter diesem Gesichtspunkt sind die Texte nur zeitlich bedingtes „Menschenwort“ und in diesem Sinne eben geistlich „tot“. Die Gemeinschaft, aus der diese Schriften hervorgingen, geht aber davon aus, dass sie mehr als nur Menschenwort, nämlich „Wort des lebendigen Gottes“ sind. Und der historische Kausalzusammenhang ist nun mal so, dass nicht die Schriften diesen Glauben, sondern der Glaube diese Schriften hervorgebracht hat. Deswegen ist es für diese Gemeinschaft zwar immer wieder erforderlich, für die richtige Interpretation der geistlichen Dimension dieser Texte, die Ergebnisse einer gründlichen und wissenschaftlichen Untersuchung ihrer rein „menschlichen“ und historisch bedingten Dimension heranzuzuziehen. Aber da diese Ergebnisse ihrer Natur gemäß das Hypothetische und Vorläufige nie ganz zurücklassen können, werden sie niemals Priorität über den von ihrem Gegenstand vorausgesetzten Glauben beanspruchen. Selbst wenn also der redliche historisch-kritische Wissenschaftler an den Punkt kommen sollte, dass er sagen muss: das Ergebnis meiner Forschungsarbeit steht im Widerspruch zu bestimmten Inhalten des Glaubens, kann er deshalb noch lange nicht voraussetzen, dass sich dies unmittelbar in Credo und Katechismus der seinen Forschungsgegenstand ebenso begründenden wie sich auf ihn gründenden Gemeinschaft niederschlagen muss. Schließlich fühlen sich ja verschiedene christliche Konfessionen jeweils in Einklang mit den Erkenntnissen der historisch-kritischen Forschung sehr unterschiedlichen Bekenntnissen verpflichtet.<br />Um damit nun endlich zum ersten der beiden eingangs genannten Punkte zurückzukommen, stellt sich mir die Frage, ob es ihnen also wirklich nur um eine Kritik des Umganges von Kardinal Müller mit der Heiligen Schrift ging, oder ob sich hinter der Entrüstung des Bibelwissenschaftlers nicht ein Unbehagen mit den eigentlichen Inhalten des Glaubensmanifestes selbst verbirgt. Für den ersten Fall verstünde ich nämlich nicht, warum man den hierfür völlig angemessen Rahmen dieses Blogs verlassen und ein fachwissenschaftliches Problem auf katholisch.de ausbreiten muss. Für den zweiten Fall macht es natürlich Sinn. Es wäre dann allerdings ehrlicher, dies auch direkt als solches anzusprechen und es nicht aus der Deckung des Exegeten heraus scheinbar wissenschaftlich zwingend zu suggerieren.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2121147346748591466.post-38726392209787590042019-02-21T16:24:46.634+01:002019-02-21T16:24:46.634+01:00Hier liegen wohl zwei voneinander unabhängige Frag...Hier liegen wohl zwei voneinander unabhängige Fragestellungen vor. Die erste: Steht das Glaubensmanifest von Kardinal Müller grundsätzlich in Einklang mit dem Zeugnis der Heiligen Schrift. Die zweite: Kann man die Art und Weise, wie hier Zitate aus dem Neuen Testament herangezogen werden, kritisieren. <br />Bezüglich Punkt zwei wurde ja bereits festgehalten: man kann kritisieren – wie man prinzipiell alles kritisieren kann. Auswahl, sowie Art und Weise der Verwendung von Schriftzitaten hätten anders erfolgen können. Es wäre selbstverständlich möglich gewesen, die gleichen Aussagen grundsätzlich biblisch herzuleiten und gerade ihrer Einbettung in den Evangelien mehr Raum zu geben. Hier aber von einem „Standard“ zu sprechen, an dem man sich messen lassen müsse, halte ich für problematisch. Standards gibt es z.B. in der Baubranche, aber sicher nicht in der Exegese biblischer Texte. Alles andere klänge für mich doch reichlich dogmatisch. <br />Natürlich erhebt Papst Benedikt den Anspruch, ein Buch über den "historischen Jesus“ zu schreiben. Über welchen denn sonst? Was anderes sollte man von einem Christen, noch dazu einem Papst erwarten? - Seine Exegese vertraut auf die Zuverlässigkeit der Evangelien. Sie vertrauen vielleicht mehr auf die Zuverlässigkeit Ihrer wissenschaftlichen Forschung. Ich sehe an dieser Stelle noch keinen prinzipiellen Unterschied im Vorgehen. Sowohl der eine wie der andere setzt auf etwas auf, das nicht mehr quantifizierbar ist. Sie wehren sich andernorts mit Recht dagegen, wenn das Proprium theologischer Forschung nach naturwissenschaftlichen Maßstäben bemessen und diskreditiert wird. Man sollte demselben Fehlschluss dann aber auch nicht im Urteil über andere exegetische Vorgehensweisen unterliegen. Und nein, es sind nicht alle, die die historisch-kritische Methode um andere Herangehensweisen ergänzen, so ignorant, Spannungen, Brüche und Widersprüchlichkeiten in den Texten der Evangelien und Briefen des NT nicht zur Kenntnis zu nehmen. Mit denselben Schwierigkeiten der Unschärfe von Wahrnehmung und Berichterstattung muss sich der Mensch in seinem Alltag ständig auseinandersetzen. Dass diese Ecken und Kanten in den Evangelien nicht geglättet wurden, spricht ja gerade für ihre Authentizität.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2121147346748591466.post-86290161871525072792019-02-19T16:36:28.768+01:002019-02-19T16:36:28.768+01:00In dem Glaubensmanifest wird mit dem Zeugnis der S...In dem Glaubensmanifest wird mit dem Zeugnis der Schrift <i>argumentiert</i>. Es handelt sich nicht um schmückendes Beiwerk oder geistliche Impulse, sondern um das Festklopfen bestimmter Positionen durch Rückbezug auf die Schrift: Wir dürfen von der Tradition nicht abweichen, weil das Wort des Apostels aus 1Kor 15,3a gilt; weil Paulus vor einem »anderen Evangelium« gewarnt hat. Die Zulassungsbedingungen zur Eucharistie müssen streng gefasst werden, weil die Heilige Schrift in 1Kor 11,27f zu strenger Prüfung der persönlichen Würdigkeit vor dem Kommunionempfang auffordert usw. <br /><br />Worauf ich hinauswill? Auf den Verzicht auf einen solchen Umgang mit der Schrift. Wer sich auf die Schrift beruft, muss sich auch gefallen lassen, an den Standards der Schriftauslegung gemessen zu werden. Ich reiße das Manifest nicht aus dem Kontext, in dem es gelesen und verstanden sein will. Ähnlich gilt ja auch für das von Ihnen herangezogene Beispiel des Jesus-Buches von Papst Benedikt: Wäre dies als Meditation über die Bedeutung Jesu oder als christologische Reflexionen erschienen, hätten sich die Exegeten mit Kritik zurückhalten können. Der Anspruch aber war, den Jesus der Evangelien als den »historischen Jesus« im eigentlichen Sinne darzustellen. Dass man mit diesem Programm an den Standards historischer Rückfrage gemessen wird, wenn man diese nicht zu entkräften versucht, sollte nicht verwundern. <br /><br />Dass Exegese in Analogie zur Sektion eines Frosches den Tod des Textes voraussetzt, ist nicht unbedingt meine Erfahrung (wenngleich, zugegebenermaßen, die Gefahr der Distanzierung besteht). Ich sehe allerdings nicht, dass der Bibeltext im Glaubensmanifest lebendiger wäre. Wer auf die mit der Exegese gegebene Distanzierung verzichtet, steht vielleicht nicht in der Gefahr, den Text zu töten, aber doch, ihn für eigene Zwecke zu kidnappen. Gerd Häfnerhttps://www.blogger.com/profile/01333676114968488511noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2121147346748591466.post-14704037102957229532019-02-19T13:11:12.624+01:002019-02-19T13:11:12.624+01:00Sehr geehrter Herr Prof. Häfner,
eine korrekte Ana...Sehr geehrter Herr Prof. Häfner,<br />eine korrekte Analyse des Glaubensmanifestes von Kardinal Müller auf die Art und Weise hin, wie hier zum Teil etwas stiefmütterlich mit der Heiligen Schrift umgegangen wird. Ihre Kritik ist geschenkt.<br />Aber sie hätten fast ebenso gut - man sehe mir den Vergleich nach - das Manifest aufgrund etwaiger Komma-, Rechtschreib- oder Grammatikfehler kritisieren können. Der von Ihnen bemerkte Mangel hätte doch mit der Sache selbst nur dann etwas zu tun, wenn es gar nicht möglich wäre, die einzelnen Abschnitte des Manifestes gründlich und tiefgreifend aus den Texten der Heiligen Schrift zu entwickeln. Das wäre aber ganz zweifellos auch nicht in Form einer "Steinbruch-Exegese" möglich. Das dürfte auch Ihnen klar sein. <br />Worauf wollen Sie also eigentlich hinaus? Warum können Exegeten Texte nicht einfach in dem Kontext belassen, in dem sie gelesen und verstanden sein wollen? Gleiches fiel mir vor einigen Jahren auch bei der Kritik vieler Exegeten an den Jesus-Büchern Papst Benedikts auf. Weder diese, noch das Glaubensmanifest erheben den Anspruch, im Sinne exakter historisch-kritischer Textanalyse inklusive des Nachweises des jeweiligen Sitzes im Leben gelesen zu werden.<br />Ich verdanke den Ergebnissen der modernen Exegese wirklich fiel. Mein Blick auf die Bibel hat sich dank ihrer zweifellos geweitet. Aber es sollte schon klar sein, dass es die historisch-kritische Exegese aufgrund ihrer Herangehensweise mit einem "toten" Gegenstand zu tun hat. Das ist überhaupt nicht despektierlich gemeint, sondern liegt einfach in der Natur der Sache. Sobald ich einen Frosch für meine Untersuchungen zu sezieren beginne, wird er sterben. Das hat den Vorteil, dass ich ganz viele Dinge über ihn und sein Innenleben herausfinden kann, die ich an dem lebenden Frosch so nicht entdeckt hätte. Aber ich muss mir klar darüber sein, dass ich ab diesem Zeitpunkt Aussagen über einen toten und keinen lebenden Frosch mehr mache.<br />Die historisch-kritische Exegese kann - wie Sie das richtig getan haben - hilfreiche Hinweise zur Lektüre der Heiligen Schrift an die Hand geben. Für sich isoliert ist sie aber nicht dazu angetan einen Beitrag zum Glauben jener Gemeinschaft zu leisten, die ihren Gegenstand - nämlich den Kanon der Heiligen Schrift - überhaupt erst hervorgebracht hat. Insofern ist mir letztlich nicht klar, worauf Sie mit Ihrem ansonsten wie immer sehr lesenswerten Artikel zum Glaubensmanifest von Kardinal Müller überhaupt hinauswollen. <br />Er wäre außerdem redlicher gewesen, wenn er - so wie es z.B. in der Scholastik über Jahrhunderte hinweg üblich war - die Position des Gegners, anstatt sie lächerlich zu machen, zunächst so stark wie möglich gemacht hätte, um sie dann von dieser Stärke herab wirklich aussagekräftig zu widerlegen.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2121147346748591466.post-75580272756725091322019-02-17T16:08:45.807+01:002019-02-17T16:08:45.807+01:00"Dass diese Form der Bibelnutzung über 50 Jah..."Dass diese Form der Bibelnutzung über 50 Jahre nach Dei Verbum immer noch geübt wird, macht ratlos."<br />Karl Rahner hat im Dezember 1965 prophezeit, dass es noch lange dauern werde, bis die Kirche, der das 2. Vatikanum geschenkt wurde, die Kirche des 2. Vatikanums werde. Ratlos bin auch ich, weil ich die Taubheit gegen die Exeget*innen im Rahmen einer Taubheit der Amtskirche gegen die wissenschaftliche Theologie und vieler Menschen gegen Wissenschaft als solche wahrnehme. Wenn man einen biblischen Begriff für dieses Phänomen sucht: Herzensverhärtung.<br />Bei praktisch keinem der neuralgischen Punkte (Männerweihe, Zölibat, Sexualmoral, Frauenfrage), haben die Exeget*innen sagen können: "Die gängige kirchliche Praxis verdankt sich einer eindeutigen göttlichen Willensbekundung". Und das mit vollem Recht. Das hat aber den Amtskirchenvertretern nicht in den Kram gepasst, weil man dann die gängige Praxis eben nicht auf Gott zurückführen kann. Auf gut katholisch: "Das war so, das bleibt so, und überhaupt".<br />Es mögen petitessen sein, aber wie soll man denn diesen Amtskirchenvertretern gegenüber das Grundvertrauen haben, dass sie tatsächlich nach bestem Wissen und Gewissen die Sache Gottes und nicht ihre eigene Sache vertreten, wenn Sonntag für Sonntag in der Messe gleich zwei Unwahrheiten hintereinander gebetet werden - "Nehmt und trinkt ALLE", aber nur einer trinkt und "Wir danken dir, dass Du uns berufen hast, vor Dir zu STEHEN und Dir zu dienen" und nur einer steht, und wenn Amtskirchenvertreter von Priester, Theolog*innen und Lehrer*innen Eide gegen den ausdrücklichen Wortlaut Jesu (ob er das gesagt hat, darüber ließe sich duskutieren) verlangen?<br />Immerhin scheinen die Bischöfe von Essen und Magdeburg langsam einzusehen, dass sich dauerhaft kein Kirchesein verwirklichen lässt, wenn man nicht einmal die Ergebnisse jahrzehntelang bekannter theologischer Einsichten wahrnehmen will.Anonymousnoreply@blogger.com