tag:blogger.com,1999:blog-2121147346748591466.post9141062972655056444..comments2024-02-15T15:58:35.765+01:00Comments on LECTIObrevior: Sonntagsevangelium (50)Gerd Häfnerhttp://www.blogger.com/profile/01333676114968488511noreply@blogger.comBlogger8125tag:blogger.com,1999:blog-2121147346748591466.post-33876333377193165252012-11-06T21:00:46.889+01:002012-11-06T21:00:46.889+01:00Herr Mentzel,
ich glaube, von DIESEM Schriftgelehr...Herr Mentzel,<br />ich glaube, von DIESEM Schriftgelehrten ist irgendwo überliefert, dass er "den in ihm [Jesus] als in antiker Aufklärung definierten ewigen Logos, so damals lebendige Wort bzw, die Vernunft allen von Schöpfung ausgehenden Werdens" so nicht kannte, da er diese Stunde in antiker Philosophie versäumt hatte...Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2121147346748591466.post-75669725873993941152012-11-06T19:53:52.935+01:002012-11-06T19:53:52.935+01:00Ein Aspekt des Markus-Textes scheint mir bisher zu...Ein Aspekt des Markus-Textes scheint mir bisher zu kurz zu kommen:<br /><br />Der Schriftgelehrte verurteilt Jesus (den in ihm als in antiker Aufklärung definierten ewigen Logos, so damals lebendige Wort bzw, die Vernunft allen von Schöpfung ausgehenden Werdens) nicht, sondern setzt sich mitihm auseinander. <br /><br />Nur so können die Gesprächspartner zu dem Schluss kommen, dass das als Jesus definierte lebendige Wort nicht gegen die Tradition steht, sondern den alten Glaubensvorschriften zugrunde liegt. Nur so kommen die Beiden Denkweisen auf einen Nenner, der im Hören des lebendigen Wortes liegt, das Tempelkult bzw. der Tora vorausging.<br /><br />Prof. Häfner hat darauf aufmerksam gemacht, dass nicht von "den" Schriftgelehrten gesprochen wird, sondern von "einem". Doch auf den, einen, der die vom Papst ständig als Wesen des chr. Glaubens im Weiterdenken der gr. Philosophie geschilderte und vor dem Bundestag in heutiger Welterkärung zu bedenken gegebende Vernunft nicht einfach als absurd abtut, sondern sich mit ihr auseinandersetzt, warte ich immer noch.Gerhard Mentzelhttp://www.theologie-der-vernunft.denoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2121147346748591466.post-73007483443329966442012-11-05T07:27:09.568+01:002012-11-05T07:27:09.568+01:00Vielen Dank, Herr Häfner, für Ihre Antwort! Ich fi...Vielen Dank, Herr Häfner, für Ihre Antwort! Ich finde aber: Es kommt doch darauf an, dass ich glauben kann: Gott liebt mich! Das müsste man natürlich auch nochmal buchstabieren, denn es ist ja auch nur eine Formel. Ob er das "zuerst" tut ... naja. Mir erscheint das nicht so wichtig...Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2121147346748591466.post-91820893077973971822012-11-05T05:46:37.232+01:002012-11-05T05:46:37.232+01:00@Anonym,
als Laie, der alles natürliche Werden al...@Anonym,<br /><br />als Laie, der alles natürliche Werden als das bedenken will, wo Israel das Wort verstand, erlaube mir Prof. Häfner zu bestätigen.<br /><br />Es geht nicht um den Glauben an vorgesetzte Gottesbilder. Der zu Ehrende ist nach Jesus nicht einer, der... Der Gehorsam liegt nicht im Verdienst des Heils durch menschliche Opfer. Gott ist auch nicht einer, von dem man sich ein Bild zurechtbasteln kann, damit er nicht belastet.<br /><br />Das "Hören" bzw. denkende Verstehen des lebendigen Wortes,ist dem Menschen aus schöpferischer Liebe gegeben. Nicht das schriftgelehrte Lesen des Vorgesetzten. <br /><br />Das in Jesus (dem antiken Verständnis einer aller Schöpfung zugrunde liegenden und diese kulturell weiterdenkenden Vernunft/Wort) nun nicht einem Volk, sondern universal gegebene Hören macht das neue Israel aus.<br /><br />Das Hören des Wortes ist nach dem von Markus geschilderten Gespräch zwischen Jesus (dem lebendigen Wort) und dem Schriftgelehrten nicht nur Grundlage des jüdischen Glaubens, sondern auch der Gebote bzw. Schrift.Gerhard Mentzelhttp://www.theologie-der-vernunft.denoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2121147346748591466.post-50479258925710825842012-11-04T14:59:23.706+01:002012-11-04T14:59:23.706+01:00@Anonym
Eine solche Aussage hat Bedeutung für das...@Anonym <br />Eine solche Aussage hat Bedeutung für das Gottesbild. Gott ist dann nicht einer, der an den Menschen zuerst mit einer mehr oder weniger langen Liste von Geboten herantritt, auf dass sich der Mensch durch seinen Gehorsam sein Heil verdiene. Gott handelt vielmehr zunächst für den Menschen. Der Mensch kann sich darauf verlassen, dass Gott es gut mit ihm meint; er muss Gott nicht durch das Achten auf Gebote und Verbote auf seine Seite ziehen. <br /><br />Diese Grundstruktur lässt sich in der biblischen Tradition entdecken. Den Zehn Geboten ist die Erinnerung an die Befreiung aus Ägypten vorangestellt (Ex 20,1). Jesus verkündet die Herrschaft Gottes so, dass Gott die Sünder annimmt und aus dieser Zusage die Anforderung der Umkehr erst erwächst. Die urchristliche Tradition versteht das Handeln Gottes in Tod und Auferstehung Christi so, dass es den Menschen geschenkweise zugute kommt (Röm 3,24-26), dass Gott von sich aus den Graben zwischen den Menschen und ihm überwunden hat, indem er Versöhnung gestiftet hat (nicht: indem er versöhnt wurde: 2Kor 5,18-20). Oder mit den Worten von 1Joh 4,10: »Nicht darin besteht die Liebe, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat als Sühne für unsere Sünden.« <br /><br />An einen solchen Gott zu glauben macht das Handeln nicht irrelevant (auch das ergibt sich aus der biblischen Tradition), aber es entlastet den Menschen doch erheblich, wenn er sein Gottesverhältnis als Antwort auf die Güte Gottes versteht.Gerd Häfnerhttps://www.blogger.com/profile/01333676114968488511noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2121147346748591466.post-8429286693358003752012-11-04T09:28:27.277+01:002012-11-04T09:28:27.277+01:00Herr Häfner,
Sie schreiben oben: "Dem Gebot d...Herr Häfner,<br />Sie schreiben oben: "Dem Gebot der Gottesliebe ist die Erwählung Israels durch Gott vorgeordnet, die Gottesliebe ist Antwort auf die Liebe, die Gott seinem Volk erwiesen hat."<br />Ich lese bzw. höre das nicht zum ersten mal. Dennoch: Das klingt mir sehr formelhaft! Was bedeutet das praktisch und vor allem existentiell?Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2121147346748591466.post-69662807997774465692012-11-03T08:09:28.111+01:002012-11-03T08:09:28.111+01:00Was Grund aller (auch der im heutigen Text zwische...Was Grund aller (auch der im heutigen Text zwischen Jesus und der Schriftgelehrtheit besprochenen) Gebote und damit auch der menschlichen Gesetzgebung sein muss, hat der Papst im Vorjahr vor dem Bundestag zu bedenken gegeben.<br /><br />Er hat nach dem Wort, der Weisheit gefragt, die bereits bei Saolomo war und diese "schöpferische" bzw. von "natürlicher" Schöpfung ausgehende Vernunft/Vernünftigkeit (die er oft auch als mit Verstand einsehbares Wesen des chr. Glaubens bezeichnet), in heutiger Welterkärung nachdenken lassen. <br /><br />Doch wie sollen aufgekärte Menschen bedenken, dass es dabei nicht nur ein Aufwärmen kath. Naturrechtglaubens geht oder eine Apologetik, die die ökologische Bewegungung vereinnahmen will? Wie sollen sich die Menschen von Morgen für einen im Westen meist Gott genannten gemeinsamen schöpferischen Urgrund begeistern, wie es Markus beschreibt, aus dem alles geworden ist, was wir seit dem Sternenstaub wissenschaftlich beschreiben? Wie sollen sie sich so an die ökologisch-schöpferische Gebote halten, die allein mit politisch-zweckmäßigen Parolen (gleichwohl einsehbar ist, dass sie vernünftig sind, sonst keine Zukunft ist) nur modern-säkulares Pharisäertum bleibt?<br /><br />Solange die Elite der kath. Wissenschaft nur alten Bildern/Vorstellungen opfert, statt in Auswertung des gegebenen Wissens über den Auf(v)erstandenen Jesus als im natürlichen Werden lebendiges Wort nachzudenken, werden wir weiter weinend in Babylon sitzen.Gerhard Mentzelhttp://www.theologie-der-vernunft.denoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2121147346748591466.post-17640401609809558862012-11-03T07:39:53.653+01:002012-11-03T07:39:53.653+01:00Danke Herr Prof. Häfner,
dass Sie hier zum Ausdru...Danke Herr Prof. Häfner,<br /><br />dass Sie hier zum Ausdruck bringen, wie das damalige "Denken", das wir vom hellenistischen Judentum der Zeit Jesus kennen, der Lieferant für die Gebote war, die Sie als Perle des Markusevangeliums bezeichnen.<br /><br />Denn genau so hat Jesus: die als hervorbringendes Wort(hebr. Vernunft) bzw. von Schöpfung ausgehende Weisheit in der Person Josua/gr. Jesus, die Gebote gegeben. Gebote, die über denen der Tradition bzw. des Tempelkultes standen, wo alten Vorstellungen geopfert wurde.<br /><br />Auch der Vorstellung, dass im Markustext nur der Jünger eines später verherrlichten rebellischen Besserwissers dessen Gespräch mit einem Schriftgelehrten mitgeschnitten hat, es sich bei den Geboten daher nur um nächtlich-göttliche Eingebungen an einen Reformprediger handeln würde, brauchen wir sicher nicht weiter zu opfern. <br /><br />Aus dem gesamten "Denken", der gesamten Kraft haben anfänglich sehr verschiedene jüdisch-griechische Denk-Bewegungen, die vom bildlosen Monotheismus begeistert waren, die (noch recht metaphysisch klingende) rationale phil. Welterkärung als das verstanden, was für die Juden Wort war und auf den unsagbaren Einen (ungenannten personalen schöpferischen Urgrund) verwies, der war und sein wird. (Nicht dessen Rolle/Person eingenommen, sondern diese offenbar gemacht.)<br /><br />Beim Text ist mir auch aufgefallen, dass es hier nicht um den Glauben an "ein" vorgesetzes Gottesbild geht, das jetzt von allen zu lieben und zu ehren ist, sondern denkendes "Hören" des ewigen Wortes am Anfang steht. Ein Wort, das m.E. (und dem der Verfasser, auf die sich berufen) Jesus war und ist: Ja er lebt wirklich, er ist auferstanden bzw. aufgeklärt zu verstehen. <br />Gerhard Mentzelhttp://www.theologie-der-vernunft.denoreply@blogger.com