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Es werden Posts vom März, 2017 angezeigt.

Die eingebildete »Entgöttlichung Christi«

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Die Blogpause des vergangenen Jahres war über weite Strecken auch ein kath.net -Sabbatical. Nun kehre ich zurück und finde mich gleich wieder zurecht: Die Theologenbeschimpfung gehört nach wie vor zum Programm des Portals. Es kündigt » Gedanken eines Nichttheologen « an. Zum Teil wird das auch eingelöst, nämlich in der Umschreibung des Autors. Dass für die Rolle des Watschenmanns Kardinal Marx vorgesehen ist, lässt auch nach einer längeren Zeit der Abwesenheit sofort Gefühle der Vertrautheit aufkommen. Die angebliche Tendenz Der Kardinal hat etwas gesagt, das in Verbindung mit einer am 3. Fastensonntag gehörten Predigt eine Tendenz belegen soll. Die Predigt legte das Gespräch Jesu mit der Frau am Jakobsbrunnen »als Beispiel einer gelungenen Begegnung zwischen Menschen unterschiedlicher Völker und Religionen« aus. Der Hörer und Autor des Beitrags vermisste den Bezug auf die allein Jesus zukommende Würde.  »Aber am Jakobsbrunnen begegneten sich doch nicht einfach eine samaritisch

Wie oft starb Judas?

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Wer keine Reinkarnationsvorstellungen vertritt, wird sich zutrauen, die Frage, wie oft Judas starb, eindeutig zu beantworten. In historischer Sicht ist denn auch unstrittig, dass es sich beim Tod des Judas um ein einmaliges Ereignis handelte. Umso mehr fällt auf, dass das Neue Testament zwei verschiedene Versionen von diesem Ereignis bietet, die sich gegenseitig ausschließen ( Mt 27,3-10 ; Apg 1,16-20 ). Matthäus zufolge hat sich Judas aus Verzweiflung über seine Tat erhängt, nachdem ihm von den Hohenpriestern bedeutet worden war, er müsse selber mit den Folgen seiner Tat fertig werden (27,4: »Sieh du zu«). Dagegen heißt es in der Apostelgeschichte, Judas sei kopfüber gestürzt und geplatzt, so dass seine Eingeweide hervorquollen (Apg 1,18). Ein Eingreifen Gottes kommt zwar nicht ausdrücklich zur Sprache, wird aber durch die Todesart nahegelegt, zumal da Judas durch diesen Tod daran gehindert wird, das Grundstück in Besitz zu nehmen, das er sich vom Lohn für den Verrat gekauft hat.

Das Bier im Kühlschrank und die Theologie

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Seit dem letzten Post ist nun ein Jahr vergangen. Zeit und Energie haben nicht gereicht, um dieses Blog weiter mit Beiträgen zu beliefern. Nach dieser Pause wage ich einen Neueinstieg in der Hoffnung, dass die beiden genannten Größen in der Zukunft nicht so knapp bemessen sind. Den letzten Anstoß zum erneuten Versuch gab eine Bemerkung, mit der die Naturwissenschaft von Theologie (und Esoterik) abgegrenzt werden sollte. Auf sie bin ich durch das Münsteraner Forum für Theologie und Kirche gestoßen. Vince Ebert , Diplom-Physiker, Moderator, Kabarettist, fördert nicht nur das Interesse an Naturwissenschaften, sondern bietet auch Sinnstiftung angesichts der Endlichkeit menschlicher Existenz an. Für die Aussicht auf Unsterblichkeit braucht er keinen dreifaltigen Gott, die »drei Hauptsätze der Thermodynamik reichen dafür vollkommen aus« (s. Video  hier ab 41:45). Die 10 28 Atome, aus denen der Mensch besteht, gehen im Tod nicht verloren; »nichts von uns verschwindet, wir sind einfach nu