Über dieses Blog
Lectio brevior?
Eigentlich bedeutet lectio brevior »kürzere Lesart«. Der Begriff bezieht sich auf eine Regel, die bei der Rekonstruktion des Wortlauts von handschriftlich überlieferten Werken angewandt wird. Wenn mehrere Handschriften existieren, bieten diese gewöhnlich nicht durchweg denselben Text. Im Fall solcher Unterschiede muss man begründen, wie der Wortlaut ursprünglich gelautet haben dürfte. Und dabei gilt als eine unter mehreren Regeln: Die kürzere Lesart ist zu bevorzugen. Denn man rechnet eher damit, dass später klärende Zusätze hinzugefügt wurden, als dass ein klarer Text später verkürzt wurde.
Worum geht es hier?
In erster Linie um die Sicht eines Neutestamentlers, also eines Menschen, der sich der Auslegung des zweiten Teils der Bibel verschrieben hat und dabei wissenschaftliche Methoden einsetzt. Gewöhnlich schreiben solche Leute keine Blogs, sondern beschränken sich auf ihren akademischen Wirkungskreis (in meinem Fall: an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München). Dass ich hier dennoch einen Versuch wage, hat vor allem zwei Gründe, die innerlich zusammenhängen.
Eigentlich bedeutet lectio brevior »kürzere Lesart«. Der Begriff bezieht sich auf eine Regel, die bei der Rekonstruktion des Wortlauts von handschriftlich überlieferten Werken angewandt wird. Wenn mehrere Handschriften existieren, bieten diese gewöhnlich nicht durchweg denselben Text. Im Fall solcher Unterschiede muss man begründen, wie der Wortlaut ursprünglich gelautet haben dürfte. Und dabei gilt als eine unter mehreren Regeln: Die kürzere Lesart ist zu bevorzugen. Denn man rechnet eher damit, dass später klärende Zusätze hinzugefügt wurden, als dass ein klarer Text später verkürzt wurde.
Das lateinische Wort lectio kann
aber nicht nur Lesart bedeuten, sondern auch Vorlesung, also eine
Lehrform, die traditionell an der Universität verankert ist. Auf den
Titel des Blogs übertragen würde dies bedeuten: Die kürzere Vorlesung
ist zu bevorzugen. Und dies kann als Programm dieses Blogs verstanden
werden. Zwar ist verglichen mit anderen Blogs der Textumfang hier
bisweilen etwas umfangreicher; nimmt man aber den Vorlesungsbetrieb als
Maßstab, sind die einzelnen Beiträge sicher um ein Vielfaches kürzer –
und einfacher, jedenfalls was die Sprachtradition an deutschen
Universitäten betrifft.
Worum geht es hier?
In erster Linie um die Sicht eines Neutestamentlers, also eines Menschen, der sich der Auslegung des zweiten Teils der Bibel verschrieben hat und dabei wissenschaftliche Methoden einsetzt. Gewöhnlich schreiben solche Leute keine Blogs, sondern beschränken sich auf ihren akademischen Wirkungskreis (in meinem Fall: an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München). Dass ich hier dennoch einen Versuch wage, hat vor allem zwei Gründe, die innerlich zusammenhängen.
- Es scheint außerhalb theologischer Fakultäten vielfach unbekannt zu sein, was Theologie ist und was sie leisten kann.
- Das Internet hat neue Formen der Kommunikation geschaffen, mit denen diesem Mangel abgeholfen werden könnte.