Sonntagsevangelium (23)
4. Sonntag der Osterzeit (B): Joh 10,11-18
Zu den Besonderheiten des Johannes-Evangeliums gehört die Gestaltung bildhafter Rede. Sie unterscheidet sich grundlegend von der Art und Weise, wie Jesus bei Markus, Matthäus und Lukas in Gleichnissen spricht. Keine dramatischen Erzählungen ungewöhnlicher Ereignisse wie die Gleichnisse vom verlorenen Sohn (Lk 15,11-32), den Arbeitern im Weinberg (Mt 20,1-16) oder dem barmherzigen Samariter (Lk 10,30-37). Und auch die der Alltagswelt entnommenen Bilder sind anders gestaltet als in den synoptischen Evangelien: Gleichnisse, die die Arbeit des Bauern (Mk 4,3-8), die Tätigkeit einer Frau im Haus (Mt 13,33) oder das Wachsen eines Senfkorns (Mk 4,30-32) aufgreifen, finden sich bei Johannes nicht.
Selbst dort, wo auf den ersten Blick eine gewisse Ähnlichkeit gegeben scheint, offenbart näheres Zusehen das eigene Profil des Johannes-Evangeliums. Die Rede vom guten Hirten erinnert an das Gleichnis vom verlorenen Schaf in Lk 15,4-6 und das dort geschilderte Verhalten des Hirten, der das verlorene Schaf sucht und es auf seinen Schultern zurückträgt. Aber der Besitzer des Schafs, nicht ausdrücklich als Hirte bezeichnet, spielt dort insofern keine herausgehobene Rolle, als sein Verhalten als völlig normal geschildert wird: So verhält sich eben einer, der von hundert Schafen eines verliert.
Anders das johanneische Bild vom guten Hirten: Es zielt, wie alle Ich-bin-Worte, auf die Person Jesu. Diese Worte, typisch für das Johannes-Evangelium, sind also christologisch ausgerichtet und illustrieren Jesu Bedeutung - passend zur Verkündigung Jesu, wie sie dieses Evangelium präsentiert: in ihm verkündet sich Jesus selbst, spricht offen von seiner Bedeutung als Messias und Sohn Gottes. Dies geschieht auch in Bildern, die bereits eine bestimmte Prägung aufweisen.
So wird im Alten Testament vom Hirten metaphorisch gesprochen, um die politische Führung Israels zu bezeichnen (Jer 23,1f), aber auch den erwarteten messianischen Herrscher (Ez 34,23f) und Gott selbst in seiner Zuwendung zu seinem Volk und einzelnen Frommen (Jes 40,11; Ps 23).
Mit diesem Bild verbindet sich vor allem der Gedanke der Fürsorge und des Schutzes, aufgegriffen und zugespitzt in der johanneischen Rede von Jesus als dem guten Hirten: Er setzt sein Leben ein für die Schafe (Joh 10,11.15). Betont ist also die Selbsthingabe Jesu. Damit soll kein Gegensatz zu solchen Bekenntnissen hergestellt werden, die von der Hingabe Jesu durch Gott sprechen (z.B. 3,16; Röm 8,32). Es wird vielmehr geklärt, dass die Mächte dieser Welt keine Gewalt über Jesus haben (Joh 10,18). Die Passionsgeschichte wird genau diesen Gedanken inszenieren und im Wort Jesu an Pilatus in 19,11 auch ausdrücklich festhalten.
Zu den Besonderheiten des Johannes-Evangeliums gehört die Gestaltung bildhafter Rede. Sie unterscheidet sich grundlegend von der Art und Weise, wie Jesus bei Markus, Matthäus und Lukas in Gleichnissen spricht. Keine dramatischen Erzählungen ungewöhnlicher Ereignisse wie die Gleichnisse vom verlorenen Sohn (Lk 15,11-32), den Arbeitern im Weinberg (Mt 20,1-16) oder dem barmherzigen Samariter (Lk 10,30-37). Und auch die der Alltagswelt entnommenen Bilder sind anders gestaltet als in den synoptischen Evangelien: Gleichnisse, die die Arbeit des Bauern (Mk 4,3-8), die Tätigkeit einer Frau im Haus (Mt 13,33) oder das Wachsen eines Senfkorns (Mk 4,30-32) aufgreifen, finden sich bei Johannes nicht.
Selbst dort, wo auf den ersten Blick eine gewisse Ähnlichkeit gegeben scheint, offenbart näheres Zusehen das eigene Profil des Johannes-Evangeliums. Die Rede vom guten Hirten erinnert an das Gleichnis vom verlorenen Schaf in Lk 15,4-6 und das dort geschilderte Verhalten des Hirten, der das verlorene Schaf sucht und es auf seinen Schultern zurückträgt. Aber der Besitzer des Schafs, nicht ausdrücklich als Hirte bezeichnet, spielt dort insofern keine herausgehobene Rolle, als sein Verhalten als völlig normal geschildert wird: So verhält sich eben einer, der von hundert Schafen eines verliert.
Anders das johanneische Bild vom guten Hirten: Es zielt, wie alle Ich-bin-Worte, auf die Person Jesu. Diese Worte, typisch für das Johannes-Evangelium, sind also christologisch ausgerichtet und illustrieren Jesu Bedeutung - passend zur Verkündigung Jesu, wie sie dieses Evangelium präsentiert: in ihm verkündet sich Jesus selbst, spricht offen von seiner Bedeutung als Messias und Sohn Gottes. Dies geschieht auch in Bildern, die bereits eine bestimmte Prägung aufweisen.
So wird im Alten Testament vom Hirten metaphorisch gesprochen, um die politische Führung Israels zu bezeichnen (Jer 23,1f), aber auch den erwarteten messianischen Herrscher (Ez 34,23f) und Gott selbst in seiner Zuwendung zu seinem Volk und einzelnen Frommen (Jes 40,11; Ps 23).
Mit diesem Bild verbindet sich vor allem der Gedanke der Fürsorge und des Schutzes, aufgegriffen und zugespitzt in der johanneischen Rede von Jesus als dem guten Hirten: Er setzt sein Leben ein für die Schafe (Joh 10,11.15). Betont ist also die Selbsthingabe Jesu. Damit soll kein Gegensatz zu solchen Bekenntnissen hergestellt werden, die von der Hingabe Jesu durch Gott sprechen (z.B. 3,16; Röm 8,32). Es wird vielmehr geklärt, dass die Mächte dieser Welt keine Gewalt über Jesus haben (Joh 10,18). Die Passionsgeschichte wird genau diesen Gedanken inszenieren und im Wort Jesu an Pilatus in 19,11 auch ausdrücklich festhalten.
Im Licht der Abschiedsreden erweist sich diese Hingabe zugleich als die größtmögliche Liebe.
»Größere Liebe hat niemand als die, dass er sein Leben hingibt für seine Freunde.« (15,13)Dazu passt auch das Motiv der gegenseitigen Kenntnis von Hirt und Schafen (10,14f), denn »kennen« schließt in biblischer Sprachtradition personale Gemeinschaft ein. Die Gemeinschaft zwischen Jesus und den Glaubenden wird hier verglichen mit der Gemeinschaft zwischen Jesus und dem Vater; an späterer Stelle werden die Glaubenden ausdrücklich in die Einheit zwischen Vater und Sohn einbezogen (14,20; 17,21). Dass zu den Glaubenden auch Heiden gehören, wird durch die Rede von den »anderen Schafen, die nicht aus diesem Stall sind« angedeutet (10,16).
So eröffnet das Bild vom guten Hirten ein weites Feld von Bezügen zu anderen Aspekten der Darstellung Jesu im Johannes-Evangelium.
Kommentare
auch hier stellt wieder die Frage nach dem Wesen des historischen-hoheitlichen Jesus.
Denn geht es bei der von den Synoptikern "bildhaft gestalteten Rede", die angeblich nur die Arbeit der Bauern aufgreift, um die besondere Rolle eines charismatischen,wundertätigen Wanderprediger zu beschreiben, wie er heute als historisch gilt, um einen anderes geschichtliches Wesen, als bei Johannes?
Dieser hat sicher sein eigenes Profil. Doch hat sich "Ich bin..." beim Evangelisten, der nach seinem Prolog den Logos (das Wort/Vernunft des Werdens, nicht Gott selbst) als menschliche Person (Rolle/Aufgabe) beschreibt und den die über das Wesen der Vernunft mit Namen Jesus streitenden Kirchenväter neben Lukas, Matthäus und Markus stellten, ein anderer Jesus vorgestellt?
War die hoheitliche Person, die Johannes in den Bildern des AT beschreibt, die Wort/Vernunft und Licht der Welt oder die schöpferische Kraft der Liebe ist bzw. aus der alles hervorgeht, eine andere, als bei den Synoptikern, aus denen man heute meist nur einen "nachösterlich" verherrlichten, hellenisierten, christologisierten historischen Heilsprediger ableitet?
Hat Johannes also auch nur einen jungen Juden vor Augen, der mit seinen Fischerfreunden lebensfreudig um den See zog und diesen dann als "später" Verfasser (was ja auch in Zweifel gezogen wird) in besondere Weise als Gottessohn bzw. hoheitliches Wesen hingestellt, als Wort/Vernunft verherrlicht?
(Ähnlich wie Prof. Theissen, der sich nach seinem Vortrag "Jesus hat doch gelebt", in dem er gegen die Kritik die frühen Zeugen als Belege für einen jungen "Fresser und Säufer" als historische Wirklichkeit sah, gegenüber den fragenden Zuhörern rechtfertigte, dass er trotzdem Sonntags vom Sohn Gottes predige.)
Ohne dass dies ein geheimnisvolles Einerlei zweier menschlicher Gottesbilder gibt.
Die Vernunft oder schöpferische Kraft der Liebe, von der Joahnnes schreibt, hat in den evolutionswissenschaftlichen Beschreiben nur andere Namen. Nein, es geht nicht um ein gnostisch-spekulatives Gottesbild in menschlicher Miniaturausgabe, sondern ein extern vorgegebener, beschreibbarer Sinn und Zweck, wie er heute begreifbar ist, empirisch belegt wird.
Doch es genügt scheinbar nicht, nur z.B. von einer extern vorgegebenen ökologische Vernunft, die nicht menschlich-humanistisch zu bestimmen, sondern zu halten ist, zu wissen. Es genügt auch nicht, den heute meist noch hinter vorgehaltener Hand(weil man mit dem bisher im Buch zu lesenenden Sinn/Logos nicht gesehen werden will)vorgebenen,inzwischen evolutionsbiologisch definierten Vernunft-Sinn/Logos zu kennen.
Denn dass dieser Zweck über die reine Biologie (Genmaximieren) hinausgeht, auch die von sinnvollen Hormonen hervorgerufene menschliche Liebe - von der Johannes spricht - mehr sein muss, als sexuelles Samenstreuen. Sie bei Sozial-Affen alle Lebensbereiche betrifft bzw. bei bewussten Wesen einer von "Schöpfung" (Gesamtverant-wort-ung) ausgehenden Steuerung menschlicher Vernunft benötigt. Das kann heute berechnet werden.
Wie die pysikalische Variante des von Johannes genannten Lichtes, so lässt sich heute die Wirklichkeit einer(in zweifachem Sinn: in kosmischer und kultureller Weise) von Kreativität=Schöpfung ausgehende Vernunft erkennen.
Denn das Wissen reicht nicht: Noch nicht mal, um sich an den biologischen Zweck, noch weniger die ökologische Ordnung und gleich gar nicht die für Wesen sozialer Kultur weiterzudenkende, auch soziale Nachhaltigkeit zu halten.
Wenn heute humanistische Athesisten nach einer Vernunft rufen, die nicht weiter die Zukunft vernichtet, sondern kreativ gestaltet. Eine Vernunft,die nicht der heute allgemein herrschenden (selbst staatlichen) Kurzsicht folgt: "Keine Macht den Doofen" (Schmitt-Salomon). Dann rufen selbst Atheisten nach dem, was m.E. von Johannes im Sinne der hebräisch-monotheistischen Wurzel in menschlicher Person (kulturgerechter Rolle/Aufgabe) als Jesus beschrieben wird.
Denn nur auf zeitgemäße Weise über einen Vernunft-Sinn zu reden, den antiken Logos neu zu definieren, ist zu wenig. Solange die theologische Wissenschaft daran festhält, Johannes wäre es nur um einen jungen Juden gegangen, der aus Liebe zu seinen Freunden/Idealen (ähnlich wie heutige Selbstmordattentäter)in den Tod ging. Und der dann als Logos wie eine Art menschliche Miniaturausgabe eines Gottesbildes hingestellt wurde. So lange kann nicht über schöpferische Bestimmung bzw. eine Vernunft nachgedacht werden, die für Christen nur dann bestimmend sein wird, wenn der gesehen und beibehalten wird, der dem Buch bzw. unserer kulturellen Wurzel/Vorbilder nach, Fleisch und Knochen hatte.
"Gnostiker" in ferner Zukunft werden aber vielleicht einmal behaupten, dass er nur scheinbar ein Mensch war, dass er in Wirklichkeit keinen Körper hatte, sondern reiner Ungeist war, dass es in seiner Geschichte um viel grundsätzlichere und existenziellere Aussagen geht...
Adolf Hitler ist übrigens auch ein Beispiel, wie sehr wir Menschen - nicht zuletzt durch menschliche Bilder - in Führer mit zwei Beinen versessen sind.
Wenn nicht nur viele unserer Väter die messianische Hoffnung, das Heil in Hitler suchten, sondern auch heute menschliche Führer vergöttert werden. Dann ist dies ein weiterer Grund in aufgeklärter Weise darüber nachzudenken, dass es beim Grund des christlichen Glaubens eben nicht um einen gutherzigen Heilsprediger ging, der gnostisch als eine Art Gott zu gelten hat.
Und "Gott sei Dank" ist uns das Wissen gegeben, dass es am Anfang des chr. Glaubens eben nicht um einen von Johannes & Co. verherrlichten Heilsprediger ging, der auf gnostisch-geheimnisvolle Weise Gottessohn, Wort oder Licht er Welt sein soll. Vielmehr, dass der chr. Glaube auf Vernunft/Wort/Licht und gründet und kein Schwachsinn ist.
Ansonsten schließe ich mich aber Ihrer Meinung an und möchte ebenfalls Herrn Mentzel widersprechen. Die Texte reden von einem Heilsprediger auf zwei Beinen; wie die Autoren der Evangelien auf die Idee gekommen sind, im übertragenen Sinn vom Logos zu sprechen, dass dann gekreuzigt wurde (und was das dann bedeuten soll), erschließt sich mir ebenfalls nicht.
Andererseits stellt Herr Mentzel eine Frage, die ich mir selbst auch oft gestellt habe, die aber für mich durch Küngs "Christ Sein" immerhin im Ansatz gut beantwortet wurde: Wie sollte eine heutige Christologie mit unserem historischen Wissen und mit unserem Weltbild aussehen? Viele Bücher über den historischen Jesus beantworten diese Frage nicht - und möchten es auch nicht, weil es nicht die Fragestellung ist, die sie verfolgen.
allein die von mir Eingangs gestellte Frage nach dem Thema von Johannes in Bezug auf die Synoptiker, verweist auf das, was dem Papst heute vorgehalten wird, wenn seine wissenschaftliche Kollegen ihm den Vorwurf machen, er hätte sich nur an den biblischen Jesus als den historischen gehalten und dabei über Logos der phil. Welterkärung geschrieben.
Das alles vereist darauf: Es ging den Verfassern um die in antiker Aufklärung im Werden der Welt realisierte und verschieden definierte Vernunft, die nicht in Herkules & Co., sondern nach dem Vorbild des bildlosen hebr. Monoth. in Josua (gr. Jesus) zum Ausdruck gebracht wurde: So erst eine messiansiche Wirklichkeit entfaltete, die im NT nach den AT-Vorbildern bebildert ist. (Genau das wäre m.E. als geschichtliche Wirklichkeit deutlich zu machen.)
Doch wenn Sie im buchstäblichen Verständnis der Halbaufklärung den chr. Glauben weiter zum Schwachsinn machen wollen, bei dem ein junger Glaubenskritiker als Gottessohn, als lebendiges Wort oder Licht der Welt messianisiert oder hellenisiert wurde, dann kann ich Sie nicht davon abhalten.
Aber wenn Sie endlich einmal erklären könnten, warum die Evangelisten dann die Geschichte des “jungen Juden” und Heilspredigers Jesus von Nazaret erzählen, wäre das für Ihre Position von Vorteil. Einfach zu behaupten, diese Geschichte sei wegen der angeblich allgemein vorauszusetzenden antiken Aufklärung allegorisch gemeint und auf die Vernunft hin zu interpretieren, genügt nicht. Und ehrlich gesagt, kann ich keine andere Grundlage Ihrer Attacken gegen ein nicht-allegorisches Verständnis der Evangelien entdecken.
Denn warum brauchen Menschen menschliche Bilder, die ihrer Vor-bildung entsprechen?
Warum werden bekannte Köpfe gewählt und nicht Programme?
Warum drückt die moderne Kommunikation ihre Botschaft in Bildern und bekannten Gesichtern aus?
Warum haben antike Weisheitslehrer wie Seneca die damals realisierte Vernunft des Werdens in Herakles zum Ausdruck gebracht. (In ählichen Geschichten, teilweise buchstäblich, wie Jesus im NT.)
Warum gibt es Adam und Eva, wurden für die Geschichte des Monotheismus alte Mythen aufgegriffen, wurde vom wundersamen Auszug des Moses und der Landnahme Josua geschrieben, gleichwohl kein blutiger Völkermord der Anfang war, wir heute um den Anfang des proph. Exilsmonotheismus inmitten antiker Hochkulturen wissen, wenige Jahrhunderte vor Jesus.
Das sind keine theologischen Tricks, kirchliche Betrügereien oder doketistische Scheinbilder. Es war und ist im kreativen Sinne vernünftig: Gelebte schöpferische Vernunft in der Weltwirklichkeit.
Doch warum ein von Ihnen hochtheologisch beschriebener Denker wie Johannes (dessen Jesus Sie im Gegensatz zu manchen Ihrer Kollegen nicht als unhistorisch- gnostischen abtun, sondern neben die Synoptiker stellen)in Zeiten,
-wo die Weisheitslehre die Vernunft in Göttergestalten vermittelte,
-auf phil. Weise über den Monoth. nachgedacht (für Juden neuer Bund) wurde,
-die apologetische Bildung der Juden nicht nur in Alexandrien die alten Texte allegorisch las und in der rationalen Welterklärung das verstand, was als ewiges Wort/Vernunft galt und in Göttersöhnen zum Ausdruck gebracht wurde,
einen Heilsprediger in der von Ihnen kommentierten Weise in den Himmel gehoben haben soll, als Wahrheit, Licht... hat sprechen lassen, das hat mir noch keiner erklärt.
Auch warum ein für die damalige Bildung schreibender Hellenist wie Lukas einen gutherzigen Bin Landen (Religionsrebell aus Bauhandwerkerfamilie mit ähnlichem Bart, der von imperialistischer Großmacht hingerichtet, allerdings aus Angst vor der Mystifizierung im Meer versenkt wurde)als Heiland oder gar eine Art Gott bzw. dessen Offenbarung gesehen hat, das wüsste ich gern. Denn dieser "Schwachsinn" wäre selbst noch so mittelalterlichen Taliban bei ihrem Anführer nicht in den Sinn gekommen.
der personale schöpferische Urgrung, der unsagbar war, hat sich in der menschlichen Kultur in Fleisch und Blut ausgedrückt, sein Wort in menschlicher Person (Rolle/Aufgabe)Jesus und nicht in pol. Königen, Tempelpiestern und philosophischen Lehren zu verstehen gegeben. Genau das ist mein Thema.
Wenn sie unter "Auf-v-erstehung" googeln, werden Sie sehen, dass ich wie Paulus diese bzw. das aufgeklärte Verständnis dessen, der für unsere Väter Fleisch und Knochen bzw. ein Gesicht mit Bart hatte, auch heute als Voraussetzung für den christlichen Glauben (Leben in schöpferischer Bestimmung/Vernunft) sehe.
Ich traue mir nicht nur zu nachzuweisen, warum dieser Jesus der wahre Sohn war bzw. die Aufgabe erfüllte, die vormals Göttersöhne hatten. Vielmehr auch, warum er Messias, nicht nur aufgrund AT-Hoffnung bzw. Titelvergabe, sondern als geschichtliche Wirk-lichkeit war: Nicht nur, weil sie sich in evolutionärer Entwicklung als tauglich erwiese, von Göttergestalten oder phil.-abstrakten Lehren, wie wir sie nicht nur aus Athen, sondern auch aus Alexandrien kennen, nicht die Entwicklung ausgegangen wäre, die bis zur Aufklärung geführt hat. Vielmehr auch, warum dies damals so war, nicht Herakles oder abstrakte Logoslehren, sondern die Gestalt, wie sie Kirche und Kanon in klarer Weise zur Welt brachten, die schöpferische Wirklichkeit waren: Ja Menschen brauchen das, um auf Augenhöhe zu akzepieren.
Doch dass die damaligen Denker bei dem beschriebenen Jesus nur von einem Heilsprediger ausgingen, wie er heute als historisch gilt, durch eine geheimnisvoll ergangene frohe Botschaft (meist wir auch von nachösterlicher Verherrlichung oder Hellenisierung oder kirchlicher Dogmatik gesprochen) diesen zu einer Art Gott oder dessen Offenbarung erklärten, das kann auch aufgrund des hier zu lesenden theologischen Wissens um die Aussagen nicht sein.
Nicht nur weil ein antiker Heilsprediger für die aufgeklärte Welt von Heute keinen Pfifferling Wert wäre, nichts mehr zum Schöpfungs-/Gottesverständis oder eine schöpferischen Bestimmung/Sinngebung zu sagen hätte.
Auch nicht allein, weil ein Heilsprediger nicht mehr dem Wissen entspricht, das wir über die Zeit und die theologischen Bedeutungsaussagen haben. Allein schon in Bezug auf Paulus, auf den Sie sich berufen und der ganz klar von einem hoheitlichen Wesen geschrieben hat, das nicht nur ein junger Wanderguru gewesen sein kann. (Dafür allerdings oft abgetan wird, wie wenn er einen vom historischen Jesus völlig unabhängigen Glauben in die Welt gesetzt hätte.)
Wenn ich mich mit einem verherrlichten Heilsprediger als historische Person nicht mehr zufrienden geben will, dann liegt der Hauptgrund darin, dass hierdurch der chr. Glaube entweder völlig verflacht oder von aufgeklärter Welt als dogmatischer... betrachtet wird.
So wenig wie es bei Adam um den Lebensgefährden einer jungen Frau mit Namen Eva ging, ein alter Mann mit Namen Abraham der Erfinder des Monotheismus war oder Moses nur ein volksbefreiender Vielschreiber, sondern hier evtl. der aus Ägypten befreite, sich ewig wandelnde Monotheismus beschrieben ist bzw. schrieb. So wenig ging es beim historischen Jesus um einen jungen Juden, dessen soziales Umfeld heute als wissenschaftlich untersucht und der dann aber-gläubig trotzdem als eine Art Gott gepredigt wird.
Wenn ich den realen Gottesohn und die Wirklichkeit des Messias oder die biblisch bebilderten, hier dargelegten Bedeutungsaussagen nachdenken will, muss ich von der Vernunft allen Werdens in einer auf kreative (schöpferische) Weise kulturwirksamer Person (der menschlichen Rolle/Aufgabe) ausgehen, die entsprechend jüdischer Weisheit oder Josua jetzt den gr. Namen Jesus hatte.
denn wenn ich die biblischen Texte über einen Kamm scheren, mir über die hier von Prof. Häfner dargelegten Bedeutungsaussagen oder die Wahrheit der nur allegorisch zu verstehenden Wundergeschichten keine Gedanken machen würde, dann könnte ich auch weiter einen guherzigen antiken Bin Laden ins Herz schließen.
Einen Religionsrebellen mit Bart, von dem bisher bereits im 1. Semester beigebracht wurde, warum er aufgrund der jüd. oder heidnischen Tradition als Sohn Gottes, Wort, Licht der Welt hingestellt wurde.
Auch wenn heute klar ist, dass die ägyptischen Gottessöhne ebenso eine kosmischer Realität zum Ausdruck brachten, wie die hellenistischen Götter, die Juden das Wort (hebr. Vernunft) im Werden der Welt verstanden und in wildesten Träumen kein wahrer Jude, was die Christen sein wollten, einen Menschen als eine Art Gott/oder dessen Offenbarung verherrlicht hätte, wird dann dem buchstäblichen Bild zuliebe genau das Johannes & Co. unterstellt.
Wie kann ich z.B. das Johannesevangelium, um das es hier geht und das im Prolog klar sagt, um was ist es ihm geht, einfach meiner Glaubensvorstellung zuliebe einfach verkürzen?
Kann ich wirklich Johannes so verkürzen, als wäre es ihm um einen antiken Bin Laden bzw. gutherzigen Heilsprediger gegangen, der als Logos bzw. Gott hingestellt wurde?
Oder war der damals definierte schöpferische Wort/Vernunfterklärung allen sinnvollen Werdens in kulturvernünftiger menschlicher Person (Rolle/Aufgabe)das Thema?