Sonntagsevangelium (63)
4. Sonntag im Jahreskreis (C): Lk 4,21-30
Der Textabschnitt setzt die »Antrittspredigt Jesu in Nazaret« vom vergangenen Sonntag fort. Nun geht es um die Reaktion der Zuhörer auf das Wort, mit dem sich Jesus offenbart hat als Erfüllung der Verheißung aus Jes 61,1f (4,21). Diese Reaktion ist zunächst positiv durch Staunen gekennzeichnet. Auf was sich dieses Staunen genau bezieht, ist nicht eindeutig. Die »Worte der Gnade« könnten in theologischem Sinn auf den Inhalt oder die Qualität der Rede Jesu bezogen sein: Im ersten Fall wäre gemeint, dass Jesus von der Gnade spreche; im zweiten, dass er so spreche, dass die Gnade Gottes in seinen Worten aufscheint. Sprachlich möglich ist aber auch, dass »Gnade« (χάρις) hier in rhetorischem Sinn die Gefälligkeit der Rede bezeichnet - ohne Bezug auf die Gnade Gottes. Dann wäre schon ein Ansatzpunkt für eine negative Kennzeichnung der Zuhörer gegeben, da sie gar nicht bis zum Inhalt der Rede vordringen. Ihr Staunen ist darin begründet, dass sie den Redner als »Josefs Sohn« kennen. Von seiner Herkunft her gesehen ist ihm solche Rede nicht zuzutrauen.
Entscheidend für den Stimmungsumschwung gegen Jesus ist der Bezug auf zwei Beispiele aus der Geschichte Israels, die sich auf das Wirken der Gottesboten Elija und Elischa unter Heiden beziehen (4,25-27). Mit ihnen ist angedeutet, dass die Sendung Jesu über Israel hinausführen wird: im Weg der Christuszeugen, von dem die Apostelgeschichte erzählt. Und sie erzählt so von diesem Weg, dass die Zuwendung zu den Heiden den Widerspruch von Juden hervorruft (s. Apg 13,44f; 17,4f).
Der Zorn der Hörer über den Bezug auf das Wirken der Propheten unter den Heiden führt zur Tötungsabsicht. Die Szene erinnert ein wenig an Notizen im Johannes-Evangelium, in denen die Gegner nichts gegen Jesus ausrichten können, weil seine »Stunde« noch nicht gekommen ist (Joh 7,30; 8,20). Allerdings schildert Lukas insofern anschaulicher, als die Aktion gegen Jesus in Gang gesetzt wird: Jesus wird aus der Stadt hinausgetrieben. Dann aber geht er »mitten durch sie« weg. Wie das genau vor sich geht, wird nicht mitgeteilt. Es soll vor allem der Eindruck entstehen, dass die Gegner dem nichts anhaben können, auf dem der Geist Gottes ruht und der nun zu Verkündigung und heilendem Wirken aufbricht (Lk 4,18f).
Der Textabschnitt setzt die »Antrittspredigt Jesu in Nazaret« vom vergangenen Sonntag fort. Nun geht es um die Reaktion der Zuhörer auf das Wort, mit dem sich Jesus offenbart hat als Erfüllung der Verheißung aus Jes 61,1f (4,21). Diese Reaktion ist zunächst positiv durch Staunen gekennzeichnet. Auf was sich dieses Staunen genau bezieht, ist nicht eindeutig. Die »Worte der Gnade« könnten in theologischem Sinn auf den Inhalt oder die Qualität der Rede Jesu bezogen sein: Im ersten Fall wäre gemeint, dass Jesus von der Gnade spreche; im zweiten, dass er so spreche, dass die Gnade Gottes in seinen Worten aufscheint. Sprachlich möglich ist aber auch, dass »Gnade« (χάρις) hier in rhetorischem Sinn die Gefälligkeit der Rede bezeichnet - ohne Bezug auf die Gnade Gottes. Dann wäre schon ein Ansatzpunkt für eine negative Kennzeichnung der Zuhörer gegeben, da sie gar nicht bis zum Inhalt der Rede vordringen. Ihr Staunen ist darin begründet, dass sie den Redner als »Josefs Sohn« kennen. Von seiner Herkunft her gesehen ist ihm solche Rede nicht zuzutrauen.
So zeichnet sich ein Vorbehalt gegen Jesus ab, der aber anders als in der markinischen Fassung nicht direkt dazu führt, dass die Hörer Jesus ablehnen (s. Mk 6,3). Erst die anschließenden Worte Jesu haben die Ablehnung zur Folge. Der Einstieg überrascht insofern, als auf besondere Geschehnisse in Kapharnaum abgehoben wird, obwohl von einem Wirken dort noch nicht ausdrücklich die Rede war (nur summarisch von der Lehre Jesu in den Synagogen Galiläas, s. 4,14f). Geschehnisse in Kapharnaum werden erst nachfolgend erzählt. Will man dies nicht als Unausgeglichenheit erklären, die durch die Umstellung der Nazareth-Erzählung an den Anfang des Auftretens Jesu entstanden ist, bleibt die Möglichkeit, dass Jesus hier ankündigt, was erst noch geschehen wird: »Ihr werdet sagen: Arzt, hilf dir selber! Denn wie große Dinge haben wir gehört, die in Kapharnaum geschehen sind! Tu so auch hier in deiner Vaterstadt!« Das Futur bezieht sich dann nicht auf die Gesprächssituation der Synagoge von Nazareth, sondern auf einen späteren Zeitpunkt des Wirkens Jesu.
Der Grundgedanke bleibt in beiden Fällen durch die Verbindung mit 4,24 gleich: Eine Anerkennung in seiner Vaterstadt ist nicht zu erwarten, da dort ein Prophet üblicherweise nicht willkommen ist. Eine solche Ablehnung wird durch Jesus konstatiert, und sie wird sich am Ende der Erzählung bewahrheiten. Damit sagt Lukas nicht, dass Jesus die Ablehnung absichtlich provoziert habe; vielmehr bringt Jesus die Gedanken der Menschen ans Licht – wie es Simeon über dem Kind prophezeit hatte (Lk 2,35).
Entscheidend für den Stimmungsumschwung gegen Jesus ist der Bezug auf zwei Beispiele aus der Geschichte Israels, die sich auf das Wirken der Gottesboten Elija und Elischa unter Heiden beziehen (4,25-27). Mit ihnen ist angedeutet, dass die Sendung Jesu über Israel hinausführen wird: im Weg der Christuszeugen, von dem die Apostelgeschichte erzählt. Und sie erzählt so von diesem Weg, dass die Zuwendung zu den Heiden den Widerspruch von Juden hervorruft (s. Apg 13,44f; 17,4f).
Der Zorn der Hörer über den Bezug auf das Wirken der Propheten unter den Heiden führt zur Tötungsabsicht. Die Szene erinnert ein wenig an Notizen im Johannes-Evangelium, in denen die Gegner nichts gegen Jesus ausrichten können, weil seine »Stunde« noch nicht gekommen ist (Joh 7,30; 8,20). Allerdings schildert Lukas insofern anschaulicher, als die Aktion gegen Jesus in Gang gesetzt wird: Jesus wird aus der Stadt hinausgetrieben. Dann aber geht er »mitten durch sie« weg. Wie das genau vor sich geht, wird nicht mitgeteilt. Es soll vor allem der Eindruck entstehen, dass die Gegner dem nichts anhaben können, auf dem der Geist Gottes ruht und der nun zu Verkündigung und heilendem Wirken aufbricht (Lk 4,18f).
Kommentare
Das Wort (hebr. Vernunft allen Werdens) hat auch hier gesprochen bzw. wurde entsprechend der Schrift zur Sprache gebracht. Nur die damals im Weltgeschehen definierte Vernunft/jüd. Wort, dessen Wiedererstand kann die Erfüllung gewesen sein, die hier theologische beschrieben und bebildert ist.
Und dass dieses Wort von der Schriftgelehrtheit abgelehnt wurde, das ist bekannt.
Zum Teufel auch heute mit den Witwen, denen scheinbar der Verstand abhanden gekommen ist bzw. einer Lehre die es ablehnt, in neuer Weise über das lebendige Wort/die Vernunft allen Werdens nachzudenken, aufgeklärt hören/verstehen zu wollen.
Doch es bedarf keines Exorzisten. Die Schöpfung hat inzwischen soviel Wissen über die wahren Anfänge unserer christlichen Wurzeln gegeben, dass sich die Schirftlehre nicht länger verweigern kann.
nicht, dass ich auch nur eines Ihrer wirr und mit unerträglicher Logorrhoe vorgetragenen Argumente teilen könnte.
Aber mir fällt auf, dass Sie sprachlich zunehmend entgleisen.
Können Sie mir das bitte erklären?
was sie in sprachlicher Entgleisung als "Logorrhoe" bezeichnen, soll nur Anstoß sein, das gegebene Wissen um die geschichtliche Wirklichkeit, wie dann die heutige rational erklärt Welt wieder als das zu bedenken bzw. zu verstehen, was am Anfang als Wort galt, Christen im Namen Jesus in Verantwortung nahm.
Wenn ich missverstanden wurde, bitte ich das zu entschuldigen. Doch die kath. Wissenschaft, für die Jesus nicht der Dorfbüttel ist, wie er Vorgestern in der Südwestfunk-Morgenandacht vom prot. Pfarrer vorgestellt wurde, ist aufgefordert,das ewig-lebendige Wort in Kosmos- und Kulturgeschichte (allem wachsenden Wissen), so den lebendigen, der den Unsagbaren der Väter nicht ersetzte, sondern dessen Willen und Wesen auf Erden als Sohn mit Namen Jesus offenbare, der Welt aufgeklärt verständlich zu machen.
Wenn ich den fehlenden Verstand auch mit Blick auf die biblisch beschriebenen Witwen beklagte, dann weil ich sicher bin, dass Lukas nicht nur die prophetisch beschriebene Witwe von Sarepta aufgriff, um den heilspredigenden "Dorfbüttel" prot. Pfarrer und ihrer Prof. in den Himmel zu geben.
Denn wenn uns kath. Prof. Häfner deutlich macht, wie auch hinter der Ablehnung Jesus in der Heimatsynagogengeschichte die Witwe steht, die Elia problematisierte, dann kann es hier nicht nur um alte Frauen gegangen sein, deren Mann gestorben war.
Die Rolle der biblischen Frau scheint das lebendige Kind/Wort Gottes zur Welt zu bringen, für schöpfungsgerechtes Leben zu sorgen. Doch wenn Mutter Kirche nur aus alten Büchern vorliest, die sie selbst kaum mehr ernst nimmt, nur noch in noch älternen Texten begründet, schein mit das möglicherweise bereits von den Propheten in Witwen zur Sprache gebrachte Problem gegeben.
wie wünschte ich mir,
dass Sie wieder biblische Rätsel veröffentlichen.
Sie haben mir und der Gemeinde viel Spaß gemacht.