Auferstehung und leeres Grab

Vor einigen Wochen wurde Klaus Berger mit einer erschreckenden statistischen Erkenntnis zum Zustand des Osterglaubens zitiert: »An den theologischen Fakultäten glauben nur zwei von hundert Lehrenden … an die Auferstehung Christi«. (s. hier im 6. Absatz). Bei allem Respekt vor Bergers Gelehrsamkeit: Woher weiß er das? Und wichtiger noch: Was meint er genau? Der Autor des Blog-Beitrags, der ihn zitiert, fragt danach – kaum überraschend – nicht, aber man kann vermuten, wie er den Satz versteht, denn er fährt fort: »Dieses fasste ein katholischer Priester in Baden in einer Predigt so zusammen: 'Die Krippe in Bethlehem war leer und das Grab in Jerusalem war voll.'« Muss man, um an die Auferstehung Jesu zu glauben, daran glauben, dass das Grab leer war? Gehen wir dieser Frage ein wenig nach.

Die Mehrdeutigkeit des leeren Grabes 

Dass das Grab Jesu leer war, spielt im Neuen Testament nur im Zusammenhang der Erzählung vom Gang der Frauen bzw. von Petrus und dem geliebten Jünger zum Grab eine Rolle (Mk 16,1-8; Mt 28,1-8; Lk 24,1-12; Joh 20,1-10). Außerdem setzt die Geschichte vom Betrug der Hohenpriester (28,11-15) beim leeren Grab an. Sie zeigt freilich, wie mehrdeutig das Faktum eines leeren Grabes ist. In keinem Fall führt von ihm ein Weg zum Glauben an die Auferweckung Jesu. Das zeigt nicht nur das von Matthäus angeführte Gerücht vom Leichendiebstahl durch die Jünger (Mt 28,13); auch die Grabesgeschichten selbst sind so angelegt, dass das Leersein des Grabes den Osterglauben nicht begründet (wenn wir vom Sonderfall des geliebten Jüngers in Joh 20,8 absehen). Maria Magdalena meint, der Leichnam Jesu sei fortgeschafft worden (Joh 20,13.15), Petrus kommt angesichts des leeren Grabes über das Sichwundern nicht hinaus (Lk 24,12). Ohne die Botschaft des Engels (»er ist auferweckt worden«) bliebe das leere Grab stumm und offen für gegensätzliche Interpretationen. Schon aus diesem Grund kann sich am leeren Grab der Osterglaube nicht entscheiden.

Die begrenzte Bezeugung des leeren Grabes 

Sodann gibt der genannte Tatbestand zu denken, dass das leere Grab außerhalb der angeführten Erzählungen im Neuen Testament keine Rolle spielt. Die älteste, von Paulus aufgenommene Ostertradition kennt es nicht. Die Formel in 1Kor 15,3b-5 spricht zwar vom Begräbnis Jesu (für einen Gekreuzigten keineswegs selbstverständlich), aber nicht vom leeren Grab. Die Funktion, die die Begräbnis-Notiz in der ersten Strophe der Glaubensformel übernimmt (Bestätigung der vorangegangenen Aussage: »Christus ist gestorben«), hat in der zweiten Strophe die Rede von der Erscheinung (Bestätigung der vorangegangenen Aussage: »er ist auferweckt worden«).

Dass die Erwähnung des Begräbnisses nur erklärlich sei, wenn sie auf die leibliche Auferstehung aus dem Grab bezogen sei, trifft nicht zu. Die bestätigende Funktion, die sich aus der parallelen Struktur ergibt, ist sinnvoll: Sie markiert die Auferweckung Jesu als endzeitliche Totenauferstehung, von der die in den Gräbern betroffen sind. Auch sonst spricht Paulus nie vom leeren Grab. Es hat in der ältesten Ostertradition und in den ältesten neutestamentlichen Zeugnissen keinen Ort. Wenn man meint, die Begräbnisnotiz sei erwähnt als Vorbedingung für das Herausgehen aus dem Grabe und deshalb ein Zeugnis für das Leersein des Grabes, so stellt sich die Frage, warum sich die Formel nur für die Vorbedingung interessiert und keine Aussage über das leere Grab trifft. Auch »implizit« kommt das leere Grab nicht in die Paulusbriefe.

Die Unterschiedlichkeit der Grabesgeschichten

Bereits dieser Tatbestand lässt daran zweifeln, dass die Auffindung des leeren Grabes am Sonntag nach der Kreuzigung Jesu am Ursprung des Osterglaubens steht. Bestärkt wird solcher Zweifel durch die Unterschiedlichkeit der Erzählungen. Nur einige Beispiele: Wer ist eigentlich zum Grab gegangen: Eine Frau (Joh 20,1), zwei Frauen (Mt 28,1), drei (Mk 16,1) oder noch mehr (Lk 24,10)? Wollten die Frauen den Leichnam salben (Mk 16,1; Lk 24,1) oder das Grab sehen (Mt 28,1)? Wieviele Engel waren im Grab: einer (Mk 16,5; Mt 28,5) oder zwei (Lk 24,4; Joh 20,12)? Was hat der Engel gesagt: Hat er die Jünger indirekt nach Galiläa geschickt (Mk 16,7; Mt 28,7) oder mit Rücksicht auf den Auftrag des Erscheinenden (Lk 24,49) lieber darauf verzichtet (Lk 24,5-7)? Die Unterschiede weisen darauf, dass die Erzählungen nicht als Berichte über Geschehenes zu lesen sind, sondern als Niederschlag narrativer Theologie, in der das bereits bestehende Osterbekenntnis (»er ist auferweckt worden«) erzählerisch gestaltet wird.

Der Versuch, die Widersprüche zu leugnen und die Grabesgeschichten als Tatsachenberichte zu lesen, wie er jüngst hier unternommen wurde, zeigt nur: Wenn man sich der Aufgabe widmet, »die Evangelienberichte irgendwie unter einen Hut zu bringen«, muss man eine neue, von keinem Evangelium bezeugte Geschichte erzählen. »Irgendwie« mag dieses Hütchenspiel gelingen, überzeugend geschieht es nicht. Wenn »die Wahrheit der Bibel als Wort Gottes« von solchen Phantastereien oder Privatoffenbarungen (Maria Valtorta steht im Hintergrund dieser Evangelienharmonie) abhinge, wäre es schlecht um sie bestellt. Aus dem »Fehlen eines chronologisch kohärenten Berichtes« abzuleiten, die Ostererzählungen der Evangelien seien »Zeugnisse aus erster Hand«, zeugt von einer erstaunlichen Unbekümmertheit. Wer fragt: »Warum sollten sie (=die Evangelisten) sich vor Widersprüchen fürchten, wo sie doch nur das wiedergaben, was tatsächlich geschehen war?«, hat sich von historischer Argumentation nicht im Übermaß beeindrucken lassen. Es sind ja gerade die Widersprüche, die daran zweifeln lassen, dass berichtet wird, was tatsächlich geschehen war. Wenn man davon ausgeht, dass Geschehenes berichtet wird, kann man dann auch die Geschichte dazuerfinden, in die sich die einzelnen Stücke »irgendwie« einfügen lassen. Die »Echtheit des Zeugnisses« ist, anders als die Autorin meint, nicht davon abhängig, dass die voneinander abweichenden Erzählungen von der Auffindung des leeren Grabes historisch exakt sind.

Damit zurück zum literarischen Befund. Nur eingebettet in die Passionsgeschichte ist von der Auffindung des leeren Grabes die Rede, sei es als Abschluss (Mk 16,1-8), sei es als Übergang zur Erscheinungserzählung (Mt 28,7.16: Galiläa; Lk 24,22-24: erzählerischer Rückgriff; Joh 20,1-18: Einordnung in die Magdalenen-Erzählung). Die Grabeserzählung spielt ihre Rolle innerhalb eines größeren literarischen Rahmens, ohne dass sich ein historischer Kern erheben ließe.

Historische Probleme 

Das ergibt sich auch bei Betrachtung der ältesten Erzählung in Mk 16,1-8. In historischer Hinsicht gibt es doch einige Auffälligkeiten: die Salbungsabsicht am dritten Tag nach dem Tod; die Unbekümmertheit, mit der die Frauen mit dieser Absicht zum Grab gehen und erst unterwegs merken, dass es Schwierigkeiten mit dem Verschlussstein des Grabes geben könnte; das Schweigen der Frauen nach der Begegnung mit dem Engel. Ausgangspunkt der Erzählung ist also höchstwahrscheinlich kein Erlebnis von Jüngerinnen am Sonntag nach dem Tod Jesu. Dass der erste Impuls zum Osterglauben nicht von der Entdeckung des leeren Grabes ausging, lässt auch die an Galiläa geknüpfte Erscheinungstradition (Mt 28,16-20; Joh 21,1-14; s.a. Mk 16,7) leichter verstehen: Die Jünger waren nach dem Karfreitag zurückgekehrt in ihre Heimat, kein aufsehenerregendes Ereignis hat sie zum Verbleib in Jerusalem bewogen.

Erscheinungen als Ausgangspunkt

Nirgends wird, wie gesehen, in den Evangelien der Osterglaube der Jünger mit der Entdeckung des leeren Grabes in Verbindung gebracht. Entscheidend sind die Erscheinungen – hier ist auch der historische Ort der Entstehung des Osterglaubens zu suchen. Das Urteil, die Erscheinungen könnten nur vor dem Hintergrund des leeren Grabes eindeutig mit der Vorstellung der endzeitlichen Totenauferweckung verbunden werden, verkennt zwei Punkte: zum einen den endzeitlichen Kontext der Reich-Gottes-Verkündigung Jesu, der Vorgaben für die Deutung der Ostererfahrung liefert; zum andern die Tatsache, dass es für diesen Zusammenhang kein neutestamentliches Zeugnis gibt. Das leere Grab klärt nichts.

Notwendigkeit des leer gefundenen Grabes?

Muss man die Auffindung des leeren Grabes aber dennoch annehmen, weil sich die Christusverkündigung in Jerusalem nicht hätte halten können, wenn man auf den Leichnam Jesu im Grab hätte verweisen können? Muss deshalb das leere Grab bekannt gewesen sein? Wenn die erste christliche Verkündigung auf äußerst scharfen Widerstand gestoßen und deshalb ein zweifelsfrei leeres Grab Jesu unabdingbar gewesen sein soll, so wundert man sich, dass dies so geringe Spuren in der Tradition hinterlassen hat. Das Motiv vom leeren Grab dürfte dann nicht auf die Erzählungen von dessen Auffindung begrenzt bleiben, sondern müsste auch die Bekenntnistradition prägen. Deren Gestalt zufolge scheint der Zustand des Grabes Jesu aber kein Diskussionspunkt in der Reaktion auf die Osterbotschaft gewesen zu sein. Das von Matthäus bezeugte Gerücht unter Juden, der Leichnam Jesu sei von den Jüngern gestohlen worden (Mt 28,11-15), ist nicht als alt zu erweisen und bleibt zu vereinzelt, um die Existenz einer Diskussion um die Bewertung des Grabes Jesu begründen zu können.

Versetzen wir uns trotzdem einmal in die damaligen Akteure und fragen, ob jemand an der Überprüfung des Grabes gelegen sein konnte, um die Osterbotschaft zu widerlegen oder zu bekräftigen. Selbst wenn man davon ausgeht, dass in frühjüdischem Kontext Totenauferstehung nur mit dem Verschwinden des Leichnams aus dem Grab denkbar gewesen sei, ergeben sich hier Schwierigkeiten. Hätten Zweifler an dieser Botschaft wirklich Grund gehabt, deren Wahrheitsgehalt durch Öffnung des Grabes zu überprüfen? Eher nicht, sie müssten ja fürchten, dass das Grab bereits präpariert und der Leichnam Jesu weggeschafft ist, ehe sie ihren Test durchführen konnten. Auf der anderen Seite hatten auch die ersten Christuszeugen keine Veranlassung, das Grab zu öffnen. Dies hieße, dass sie ihrem durch die Erscheinungen gewonnenen Glauben nicht trauen würden und eine empirische Überprüfung vorzögen. Damit wären die neutestamentlichen Ostergeschichten, wie bereits bemerkt, auf den Kopf gestellt. In ihnen klärt nicht das leere Grab die Begegnung mit dem auferstandenen Herrn, sondern diese lässt umgekehrt erst das leere Grab verstehen.

Es hatte also niemand Veranlassung, das Grab zu öffnen. Da sich die Tatsache, dass ein auf wunderbare Weise als geöffnet und leer aufgefundenes Grab den Ausgangspunkt des Osterglaubens bildete, als unwahrscheinlich erwiesen hat (s.o.), liegt in historischer Hinsicht nahe: Das Grab Jesu blieb geschlossen. Ob es »voll« oder »leer« war, lässt sich historisch nicht entscheiden.

Auferstehung und Verschwinden des Leichnams

Allerdings ist die genannte Voraussetzung eigens zu befragen: Setzt die Botschaft von der Auferweckung Jesu ein Verschwinden seines Leichnams voraus? Und allgemein gefragt: Ist die Auferstehungsvorstellung daran gebunden, dass vom toten Körper nichts Materielles übrig bleibt, dieser vielmehr in eine Auferstehungsleiblichkeit eingehe? Die Frage wird kontrovers diskutiert, wie man beispielhaft an den Beiträgen von Martin Hengel und Jürgen Becker sehen kann (bibliographische Angaben unten). Becker erkennt eine größere Vielfalt als Hengel, für den sich »in der Regel das Grundmuster der leiblichen Auferstehung aus den Gräbern« (Martin Hengel, Begräbnis 168) ergibt (zum Ganzen ebd. 150-172). Der von Becker gestreute Zweifel an einem solchen Grundmuster ist nicht unberechtigt: Die Vorstellung einer Auferstehungsleiblichkeit scheint in der frühjüdischen Tradition nicht notwendig verbunden zu sein mit dem Hervorgehen der Toten aus den Gräbern, also mit der Vorstellung einer Wiederherstellung des irdischen Leibes (Jürgen Becker, Auferstehung 182-208).

Ein solches Urteil spiegelt sich insofern im Befund zum Neuen Testament, als auch dort das Motiv des Herausgehens aus den Gräbern nur in zwei Fällen belegt ist (Mt 27,52f, Joh 5,28f). Die Grabesgeschichten der Passionsgeschichten erzählen ja nicht, dass Jesus das Grab verlässt. Auch die Öffnung des Grabes in Mt 28,2 hat nicht den Sinn, den Weg für den Auferweckten frei zu machen, sondern den Blick in das leere Grab zu erlauben (28,6). Paulus bezeugt, wie oben dargestellt, nur, dass der Leichnam Jesu ins Grab hinein-, nicht, dass er herauskam.

Das Zeugnis des Paulus

Vor allem die korinthische Korrespondenz bietet wichtige Hinweise für unsere Fragestellung. Paulus macht sich in 1Kor 15 die ausführlichsten Gedanken im Neuen Testament über das Wie der Auferstehung. Gegen die Bestreitung der Totenauferstehung in der Gemeinde von Korinth (1Kor 15,12) betont er die Leiblichkeit der Existenz der Auferweckten, setzt diese aber von den irdischen Verhältnissen ab:
»Gesät wird in Vergänglichkeit, auferweckt in Unvergänglichkeit, gesät wird in Unehre, auferweckt in Herrlichkeit, gesät wird in Schwäche, auferweckt in Kraft. Gesät wird ein irdischer Leib, auferweckt ein geistlicher Leib« (15,42-44).
Paulus liegt also daran, die Andersartigkeit der Auferstehungsleiblichkeit zu betonen; mit stofflich-materieller Beschaffenheit hat sie nichts zu tun. So heißt es auch etwas später:
»Fleisch und Blut können das Reich Gottes nicht erben, und die Vergänglichkeit erbt nicht Unvergänglichkeit« (1Kor 15,50). 
In 2Kor 5,1 ist vom Abbruch des irdischen Zelthauses die Rede, dem das nicht mit Händen gemachte (also von Gott gewirkte) Haus gegenübergestellt wird.

Paulus sagt nicht ausdrücklich, dass sich diese geistliche Leiblichkeit mit dem Verbleib des toten Körpers im Grab verbinden lasse. Andererseits deutet nichts auf die Vorstellung, dass ein verwester Leichnam in der Totenauferstehung wiederhergestellt werde, im Gegenteil. Wenn der »geistliche Leib« so anders ist (s. die in 1Kor 15,42f genannten Gegensatzpaare), welchen Sinn hätte es dann, dass der irdische Leib mit der Auferweckung aus dem Grab verschwindet? Dies würde entweder bedeuten, dass er in irgendeiner Form in die Auferweckungsleiblichkeit eingehen würde – das aber will Paulus gerade ausschließen. Oder es hieße, dass das Alte vernichtet werden müsse, damit das Neue entstehen kann. Da der vergängliche Leib aber in jedem Fall dem Untergang geweiht ist und vergeht, müsste man sich schon recht deutlich nach dem Sinn dieser Vorstellung fragen.

Selbstverständlich liegt Paulus auch an einer Kontinuität: Es ist derselbe Mensch, der zuvor »im irdischen Zelthaus« gelebt hat und in der Auferweckung einen »geistlichen Leib«, ein »nicht mit Händen gemachtes Haus« erhält. Die personale Identität hängt aber gerade nicht daran, dass die irdische Materie in den Auferweckungsleib eingeht (und sicher noch weniger an der Vernichtung des materiellen Körpers; s.o.). Diese Materie gehört zu dem, was »gesät wird« (Vergänglichkeit, Unehre, Schwäche: 15,42f); Paulus setzt es ab von der Auferstehungswirklichkeit (Unvergänglichkeit, Herrlichkeit, Kraft). Das Motiv der Verwandlung (1Kor 15,51f) setzt nicht voraus, dass der Leichnam erst in seiner Materialität wiederhergestellt werden müsse, um dann verwandelt zu werden. Verwandlung geschieht dadurch, dass »die Toten als Unverwesliche« erweckt werden. Paulus kann den Vollendungszustand nur leiblich denken. Das bedeutet aber nicht, dass es eine Kontinuität zwischen dem toten irdischen Leib und dem auferweckten »pneumatischen Leib« geben müsse.

Wenn dies für die Glaubenden gilt, dann auch für Christus als »Erstling der Entschlafenen« (15,20). Dass sich Paulus für den Zustand des Grabes Jesu nicht interessiert, lässt sich also sehr gut verstehen. Wenn leibliche Auferweckung nicht die Wiederherstellung des verfallenden materiellen Körpers bedeutet, würde auch auch ein »volles Grab« die Botschaft von der Auferweckung nicht widerlegen.

Zur Bedeutung des leeren Grabes

Werden diese Überlegungen entkräftet durch die Erzählungen vom leeren Grab in den Evangelien? Muss man deshalb die Auferstehung Jesu doch in jedem Fall als Wiederbelebung seines Leichnams denken? Ordnet man diese Texte einer bestimmten Form von Entrückungserzählungen zu, ist die Frage zu verneinen. Die Vorstellung einer Entrückung zu Gott muss nicht mit Aussagen über den Zustand des Grabes verbunden sein. Wenn aber von der Nichtauffindbarkeit des Leichnams die Rede ist, dann soll dies als Hinweis auf Entrückung zu Gott gelesen werden. Dies ist der entscheidende Punkt solcher Erzählungen. Dass von dem Toten keine Spur bleibt, eröffnet keine Überlegung über die Leiblichkeit der postmortalen Existenz, in die der Körper eingegangen oder verwandelt wäre. Jürgen Becker weist in diesem Zusammenhang auf eine Gegenprobe hin: Bis ins 2. Jahrhundert wird in der frühchristlichen Literatur, sofern die leibliche Auferstehungswirklichkeit zum Thema wird, nicht auf die Tradition vom leeren Grab zurückgegriffen (Jürgen Becker, Auferstehung 26).

Die Deutung der neutestamentlichen Ostertraditionen wird umstritten bleiben. Es geht mir nicht darum, die hier vertretene Interpretation als die allein mögliche darzustellen. Aber sie kann in jedem Fall ernsthafte Gründe vorweisen. Und es sollte deutlich geworden sein, dass der Glaube an die Auferstehung Jesu nicht davon abhängt, welche Vorstellung man vom Zustand des Grabes Jesu und von der Leiblichkeit der Auferstehung hat. Die Aussage, zwei Prozent der Lehrenden an Theologischen Fakultäten würden an die Auferstehung Jesu glauben, heißt vielleicht, wenn man die Frage nach der empirischen Basis eines solchen Urteils einmal außer Acht lässt: »Zwei Prozent glauben auf dieselbe Weise wie ich an die Auferstehung Jesu.«

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Jürgen Becker, Die Auferstehung Jesu Christi nach dem Neuen Testament. Ostererfahrung und Osterverständnis im Urchristentum, Tübingen 2007.

Martin Hengel, Das Begräbnis Jesu bei Paulus und die leibliche Auferstehung aus dem Grabe, in: Auferstehung – Resurrection, hrsg. v. F. Avemarie u. H. Lichtenberger (WUNT 135), Tübingen 2001, 119-183.

Kommentare

Gerhard Mentzel hat gesagt…
Gibt es noch was Unsinnigeres, als den christlichen Kult, den erneuerten Monotheismus und die davon ausgehenden Verhaltenslehren, die über das Traditionsgesetz hinausgingen, in einem evtl. doch nur in Geist seiner Anhänger wiedererweckten Guru begründen zu wollen?

Selbst wenn ein ganzes Dutzend Heilsprediger wiederkommen würden, bei denen sich die DNA eines antiken Wanderkyniker oder gar von König David (gleichwohl das die Weisheit in Person war) nachweisen ließe. Das würden den christlichen Glauben nur noch lächerlicher machen.

Die Art von Auferstehung zu reden, das ist ja bald schlimmer als bei Berger. Denn egal ob das Grab leer war. Nichts ist unglaubwürdiger, macht den christlichen Kult heute mehr zum Hokus-Pokus, Lug und Betrug, als die Menschen im Glauben an die egal wie geartete Wiedererweckung eines (nie Gegenstand des Texte, des angfänglichen Kultes gewesenen) Wanderkynikers zu lassen.

Berger: "Bibelfälscher" sind am Werk. Leider auch dann, wenn der weiter einen Wanderguru an den Anfang stellt. Denn dass es um den, den Verfassern der Texte oder denen, die diese zum Kanon eines Kultlestextes erhoben, nicht ging, wird auch im Exegetenstreit mehr als deutlich. Den ich nicht erst seit Bergers Disput mit Lüdemann vor ca. 20 Jahren bei der prot. Akademie der Pfalz verfolge. (Anschließend habe wir in der Pfalz trotzdem Rotwein getrunken.)

Doch das, was in den Augen der anfänglichen Denker (siehe Homepage) als Auferstehung galt, ist historische Realität. Der Wiederverstand des Alten (ob der Göttermythen oder mythischer Erklärung des Werdens) in antiker Aufklärung ist Fakt.

Selbst die Aussage, dass das Grab leer war, ist realgeschichtlich nachzuvollziehen. Ein junger Guru lag nie drinnen. Doch das, was dem Alten Testament als Josua, lat. Jesus galt, leiden musste, am Kreuz landete, ist in Logik/Vernunft wieder verstanden worden.

Halleluja, hab ich heute Morgen beim Sonnenaufgang in der Kirche ganz laut gesungen. Das alles ist in Vernunft/Logos aufgeklärt wieder zu verstehen: Jesus lebt wirklich.
Gerhard Mentzel hat gesagt…
Ich hab mir im Forum Atheisten.org, unter der Diskussionrunde "Wann wurde das Christentum konstruiert" wieder zeigen lassen, wie noch bis ins Mittelter Dionysos oder Bacchus am Kreuz hingen. Wie der Name Jesus für Zeus und seine Söhne als Pantokratoren erst in Neuzeit einheitlich verwendet wurde. Wie lange über Konstantin hinaus nicht nur die Götter am Kreuz hingen, sondern auch in den Kulttexten zu finden sind.

Wie kann da eine theologische Wissenschaft weiter tun, wie wenn das alles nicht bekannt wäre, über die Wiedererweckung eines Wanderpredigers und dessen leeres Grab streiten wollen?

Warum muss ein theologischer Laie klar deutlich machen, wie auch in den alten Götterbildern (denen die ehemaligen Klosterschüler und heutigen Kritiker auf den Leim gehen, alles als Lug und Trug hinstellen wollen) der Logos bzw. das Leiden der Vernunft/Weisheit zu sehen ist. Weil dies der lange über Konstantin hinaus geltende Grund des christlichen Kultes war. Der seit der Reformation zurecht Jesus genannt wird. Weil das, was bereits in Josua bebildert war, in Vernunft wiederverstganden wurde: damit echte Auferstehung war.
Abaelard hat gesagt…
Also ich bin sowieso der Meinung, dass jedes (!) Grab leer ist; das Grab Jesu ebenso wie das meines verstorbenen Vaters.
DENN ins Grab gelegt wurde nicht mein Großvater, sondern das materielle Substrat seines ehemaligen Lebens, also der Körper. Der leblose Körper meines Vaters ist jedoch nicht mein Vater. Wenn ich den Leichnam meines Vaters berühre, berühre ich nicht meinen Vater.
Ergo: Mein Vater liegt nicht im Grab und hat nie dort gelegen. In diesem Sinn ist das mit seinem Leichnam gefüllte Grab leer.
Dennoch glaube und hoffe ich, dass ihm von der Macht der Liebe, nennen wir sie Gott, das unvergängliche Leben in Fülle geschenkt ist, und zwar sein unverwechselbares individuelles Leben, in dem seine ganze Lebensgeschichte aufbewahrt/eingeschrieben ist ebenso wie seine bleibende Bezogenheit auf die Mitmenschen und alle außermenschliche Kreatur. Leib ist das Medium/Instrument, um mit der Mit-und Umwelt in Austausch zu treten, weil ich anders gar nicht mein eigenes Ich gewinnen kann.
Sobald ich "ICH" denke, muss ich all meine Beziehungen mitdenken, die mein Ich allererst als solches konstituieren.
"Leiblich sein" heißt "in Beziehung sein".
Nur wenn ich unterstelle, dass auch die auferweckte Person nicht anders als über Materie auf die Schöpfung bezogen bleiben kann, muss ich einen materiellen Auferstehungsleib postulieren.
Abaelard hat gesagt…
korrektur zum beitrag 16:37

wo ich von "Großvater" schrieb, muss es einfach "Vater" heißen
Gerhard Mentzel hat gesagt…
Da mag was dran sein. Wobei sich dein Vater weit mehr aus der menschlichen Hüllte heraus definiert, als das in Vernunft/Logik (Logos) erkärte natürliche Werden, wie es eindeutig beim Antiken Denken zur Debatte stand. Und das dann später im jüdischen Sinne als Josua, lat. Jesus verstanden und kulturgerecht zur Welt gebracht wurde, nur so menschliche Geschichte machen konnte.

Aber so sind wir Menschen nun mal. Ohne den Mantel aus Fleisch und ein menschliches Gesicht, hat selbst das Wort/die in Vernunft erklärte schöpferische Wirklichkeit/Weisheit keine Chance.

Anhand einer Dissertation über die "Christliche Kosmologie und Kaiserzeitliche Philosophie" hab ich mir gerade wieder das anfängliche Denken bewusst gemacht. Wie in den neuplatonistischen Lehren - auch wenn noch keine empirische Erklärung war - die Welt, alles Werden in Vernunft/Logik (Logos) erkärt wurde. Und wie dann einerseits dann über die Modelle der Göttermythen reflektiert und andereseit (bei denen die als Kirchenväter gelten) die alttestamentlichen Aussagen zur Schöpfung in Bezug geesetzt wurden. Oder wie dann jemand wie Gregor von Nyssa hierin auch die Auferstehung begründet.

Solange mir niemand erklären kann, wie diese Denker dann in einem wiedererweckten Guru genau das gesehen und diskutiert haben, was ihnen als Vernunft/Logos galt. Was dann nicht nur in Alexandrien in seinem Wesen im Verhältnis zu den alten Kultvorstellungen diskutiert wurde und als Christus galt, geb ich den Verstand nicht auf.



Unknown hat gesagt…
Lieber Herr Häfner,

es leuchtet mir ein, dass Sie recht haben. Ich sehe nicht, wie man das Auferstehungsgeschehen anders intellektuell redlich rechtfertigen und darstellen kann.
Andererseits verstehe ich auch, dass der "einfache Gläubige" über das Resultat enttäuscht ist. Denn, sind wir ehrlich, als Kinder und Heranwachsende hat man uns das anders erzählt. Erst während eines Theologiestudiums oder aufgrund autodidaktischer Sttudien kommt man zu solchen Überlegungen, die Sie richtigerweise und redlicherweise anstellen.

Wie geht man mit Menschen um, die nicht die intellektuelle Stärke haben, einen solchen Ansatz zu verstehen, die womöglich auf intellektuelle Konsistenz der eigenen Überzeugungen überhaupt keinen Wert legen, die aber ihren einfacheren Glauben durch solche geistigen Übungen gefährdet sehen und dementsprechend Abwehrreaktionen enntwickeln?
Gerd Häfner hat gesagt…
Lieber Herr Kuhn,

wer keine Schwierigkeiten damit hat, die überlieferten Texte als historische Berichte zu verstehen, muss sich davon nicht verabschieden. Mein Anliegen ist es nicht, dass möglichst viele meine Sicht übernehmen. Wer »auf intellektuelle Konsistenz der eigenen Überzeugungen überhaupt keinen Wert legt«, wie Sie schreiben, und damit glücklich ist, darf es gerne bleiben und muss sich »solchen geistigen Übungen« nicht unterziehen. Ich meine das ganz ohne Häme. Es ist nicht mein Ziel, Glaubenden Probleme beizubringen, wo sie selbst eigentlich keine haben. Nur scheint mir, dass die Exegese im Fall tatsächlich bestehender Schwierigkeiten Lösungsmöglichkeiten eröffnen kann. Ich wehre mich nicht gegen ein Verständnis jener Geschichten als historisch korrekte Protokolle. Wem dies plausibel scheint, soll, wie gesagt, daran festhalten. Ich wehre mich allerdings, wenn ein solches Verständnis als einzig mögliches dargestellt und eine historisch differenzierende Auslegung als glaubensverkürzend oder gar -zerstörend bezeichnet wird.
Abaelard hat gesagt…
Laut Prof. Häfner ist die ntl. Rede vom leeren Grab („Er ist nicht hier. Seht da ist die Stelle, wo man ihn hingelegt hatte‘; Mk 16,6) als „narrative Theologie“ zu verstehen. Ferner resümiert Hr. Häfner, dass es historisch unwahrscheinlich sei, dass Jesu Grab jemals geöffnet wurde.
Diese Erläuterungen können die Frage provozieren: Darf denn ‚narrative Theologie‘ alles?
Mit welchem Recht darf sie die Existenz eines leeren Grabes Jesu behaupten, wenn doch nach historischem Urteil das Grab Jesu nie geöffnet wurde?
Und warum überhaupt soll historisch unentscheidbar bleiben sein, ob Jesu Grab leer war oder nicht? Wenn (nach Häfner) gilt, dass – historisch geurteilt – das Grab Jesu wahrscheinlich nie geöffnet wurde, dann ist doch
eo ipso das Urteil gefällt, dass das Grab den Leichnam enthalten haben muss. Denn aus einem ungeöffneten Grab verschwindet nun einmal keine frische Leiche. Dass der Leichnam aber durch ein wunderbares Eingreifen Gottes dem berschlossenen Grab entstiegen sein könnte, ist eine Hypothese, die sich der Historiker versagen muss (methodischer Atheismus: der Wissenschafter hat nach innerweltlichen Gründen für die zu erklärenden Phänomene zu suchen und darf nicht Gott als Erklärungsinstanz einführen).
Was also könnte sich narrative Theologie davon versprechen, vom leeren Grab Jesu zu reden, ohne sich vorher vergewissert zu haben, dass es auch wirklich leer war? Häfner würde vermutlich argumentieren: Die narrative Theologie zielt nicht eigentlich auf die Behauptung eines empirisch leeren Grabes, sondern sie will einfach nur das Urbekenntnis (Gott hat Jesus von den Toten auferweckt) stützen, und zwar indem sie mit schriftstellerischer Freiheit die Geschichte vom leeren Grab entwirft und auf diese Weise den Auferstehungsglauben (um den es ihr eigentlich gehe, und der sich bereits vor dem Aktivwerden der narrativen Theologie an den Erscheinungen entzündet habe) zu veranschaulichen.
Darf aber narrative Theologie um eines bestimmten Bekenntnisses willen jede beliebige Geschichte erfinden?
Ich habe zumindest den Eindruck, dass moderne Exegese das Urbekenntnis von der Auferweckung Jesu als eine Art pluripotente Stammzelle betrachtet, aus der ntl. Schriftsteller alle nur erdenklichen Wundergeschichten herausspinnen durften. Das heißt dann, dass ntl. Erzählungen, wie die von der Auferweckung des Lazarus, von Heilungswundern, von der Verklärung Jesu etc. nichts weiter als literarische Entfaltungen dessen sind, was das Urbekenntnis impliziert. Dass Gott Jesus auferweckt hat, sei das Wunder über allen Wundern und berechtige deshalb zur Entfaltung in beliebige Wundergeschichten. Im Wunder aller Wunder ist jedes erdenkliche Wunder enthalten.
Wozu dann aber noch über solche „Entfaltungsperikopen“ predigen, anstatt ausschließlich über den Satz von der Auferweckung Jesu? Oder warum dann nicht neue phantastische Entfaltungsgeschichten aus dem Kernbekenntnis „Jesus wurde auferweckt“ ableiten, ist doch durch das eine Überwunder der Auferstehung die Zuschreibung jedes erdenklichen/erfindbaren wundersamen Ereignisses an Jesus legitim?
Abaelard hat gesagt…
Teil II
Überdies: Können wir dann nicht auch gleich die ntl. Erscheinungsgeschichten als nachträgliche Illustrationen eines zuvor entstandenen Bekenntnisses zur Auferweckung Jesu betrachten? Entstanden etwa dadurch, dass der gemeinjüdische Glaube (Sadduzäer ausgenommen) an die endzeitliche Totenerweckung einfach konkret auf den Märtyrer Jesus angewendet wurde?
Weiters erscheint mir die Aussage von Herrn Häfner, dass Paulus die Tradition vom leeren Grab nicht kenne, eine Spur zu gewagt. Feststeht ja nur, dass Pl. darüber nichts schreibt, was aber nicht zwingend heißt, dass er davon nichts wusste. Wenn er aber doch um das leere Grab wusste, dann musste es ihm mehr oder weniger bedeutungslos erscheinen, jedenfalls ungeeignet zur Stützung des von ihm verkündeten Glaubensbekenntnisses.
Schließlich: Wäre ich damals ein Apostel gewesen, dem der leibhaft Auferweckte erschien, ich hätte gewiss nicht gezweifelt  und wäre schnurstracks zum Grab geeilt, um die Konsequenz, die die Erfahrung des Auferstandenen mit sich brachte, zu genießen. Die Konsequenz musste nämlich das leere Grab sein, denn nach bibl. Anthropologie HAT der Mensch nicht einen Leib, sondern er IST Leib. Vielleicht wäre ich dann auf den verwesenden Leichnam Jesu gestoßen und vor die Frage gestellt worden: Jesus ist wahrhaft und leibhaft auferweckt worden, kein Zweifel. Aber wie soll ich das mit dem Verbleib seines Leichnams in Einklang bringen?
Und schon schießt mir die nächste Frage durch den Kopf: Ist denn historisch gesichert, dass Jesus überhaupt begraben wurde? Oder wurde er, wie für Verbrecher vorgesehen, den aasfressenden Tieren ausgeliefert? (G. Lüdemann)
Warum sollte denn der Begräbnisbericht nicht auch narrative Theologie sein, die sich zu Jesus als König bekennt, illustriert durch eine Geschichte von Salbung und vornehmem Grab?
Gerhard Mentzel hat gesagt…
Prof. Häfner, wie Herr Kuhn

waren sich einig, dass man die Geschichte des Neuen Testamentes nicht als banal-historischen Bericht lesen kann.

Doch statt dem guten Jungen jetzt die Auferstehung zu nehmen oder das leere Grab streitig zu machen, würde ich von theologischer Wissenschaft aufgeklärten Verstand des Alten erwarten. Wie er mit Sicherheit auch der "Auferstehungs"geschichte zugrunde lag.

Wer sich wie ich gerade unter "Ostern - Offenbarung" den Wandel vom Mythos zum Logos vor Augen führt. Der nicht nur die jetzt natürliche Welterklärung betraf, sondern auch die dafür vormals stehenden Kult"bilder". Der kann unmöglich weiter davon ausgehend, dass da nur ein Wanderprediger war. Der nach einer doch nicht stattgefundenen Wiedererweckung als das ausgegeben und diskutiert wurde, als was damals die Vernunft/der Logos galt. (Die nun alles, incl. die alten Mythen durchwaltende Logik.)

Der kann es auch nicht glauben, wie ernsthafte Wissenschaftler weiter nur einen Wanderguru als Grund des Kultes gelten lassen wollen. Der sich aus einer Christologie entwickelte, bei der es nachweislich um den Logos ging bzw. die Logik, nach der nicht nur das Werden, wie die menschlichen Tugenden, sondern auch die dafür vormals stehenden Kultbilder erklärt wurde: Echt Aufverstehung war.
Gerhard Mentzel hat gesagt…
Die Reduzierung des christlichen Kultes auf einen jungen Guru, das ist ebenso erbärmlich, wie dann auch noch dessen Wiedererweckung anzunehmen und das leere Grab verteidigen zu wollen.

Wer den chr. Kult auf diesen Schwachsinn reduziert, der braucht sich weder über den Aufklärungsatheismus, Naturalismus, die Bedeutungslosigkeit des christlichen Kultes in einem bestimmungslos gewordenen Weltbild, noch die Moslems zu wundern. Die sich auf ihren geheimnisvollen Glaubensgründer bzw. Buchstaben des Koran berufen und ihre Brüder oder Christen abschlachten.

Wie kann sich die Wissenschaft dem heute gegebenen aufgeklärten Verstand dessen verweigert, was Grund des Kultes war, der zu Kirche, wie Koran führte?
Gerd Häfner hat gesagt…
@ Abaelard

Mit der Frage, ob narrative Theologie alles dürfe, sprechen Sie eine grundsätzliche Frage an, auf die ich nach Möglichkeit in einem eigenen Beitrag eingehe. Hier will ich nur auf einzelne Punkte antworten.

Die Aussage, es lasse sich historisch nicht entscheiden, ob das Grab voll oder leer war, zielte darauf, dass es kein historisch verifizierbares Ereignis gebe, bei dem das »Leer- oder Vollsein« des Grabes festgestellt worden wäre. Historisch lässt sich zum Zustand des Grabes nichts sagen, da es (im Fall der Nicht-Historizität von Mk 16,1-8parr) kein Faktum gibt, auf das sich die historische Methode sinnvoll anwenden ließe. Der Wirklichkeitsgehalt des Bekenntnisses zur Auferweckung Jesu lässt sich historisch nicht beurteilen, eben weil methodisch das Wirken Gottes ausgeschlossen wird. Wenn das Grab Jesu nicht geöffnet wurde, ist die Frage, ob es voll oder leer war, eine Frage des Glaubens und der mit ihm verbundenen Vorstellungen. Sie schreiben: »Dass der Leichnam aber durch ein wunderbares Eingreifen Gottes dem berschlossenen Grab entstiegen sein könnte, ist eine Hypothese, die sich der Historiker versagen muss«. Eben weil dies so ist, kann der Historiker als Historiker zum Zustand des Grabes unter der Voraussetzung der Nicht-Öffnung nichts sagen. Sagt er in diesem Fall, dass es voll war, beurteilt er kein geschichtliches Ereignis, tut es also nicht als Historiker, sondern teilt seine Sicht des Glaubens (zur Auferweckung gehört nicht die Wiederbelebung des toten Körpers) oder des Unglaubens (Jesus wurde nicht auferweckt) mit. In dem obigen Beitrag habe ich kein Urteil zum Zustand des Grabes Jesu abgegeben, sondern wollte herausarbeiten, dass der Glaube an die Auferweckung Jesu die Vorstellung, das Grab sei leer, nicht notwendig voraussetzt – durch den Blick auf den Befund bei Paulus und die historische Beurteilung der Geschichten von der Auffindung des leeren Grabes.

Dass wir »auch gleich die ntl. Erscheinungsgeschichten als nachträgliche Illustrationen eines zuvor entstandenen Bekenntnisses zur Auferweckung Jesu betrachten« können, sehe ich in der Tat so. Anders lässt sich deren Verschiedenartigkeit und Widersprüchlichkeit auf der Geschehensebene gar nicht verstehen. Die Erscheinungsgeschichten können nur nachträgliche Gestaltungen sein. Ob die dahinterliegende Erfahrung wirklich oder illusionär ist, ist eine Frage von Glaube und Unglaube. Um Ihre Formulierung aufzugreifen: Ob man annimmt, dass »die endzeitliche Totenerweckung einfach konkret auf den Märtyrer Jesus angewendet wurde«, weil nur so die mit »Erscheinung« bezeichnete Erfahrung deutbar wurde, oder weil dies psychologisch die Bewältigung der Trauer erleichterte, ist die Frage, an der sich entscheidet, ob man dem Osterglauben zustimmt oder nicht.

Was ich zu Paulus sagen kann, kann sich nur auf das in den Briefen Gesagte stützen. Die Aussage, er kenne das leere Grab nicht, heißt so viel wie: er bezeugt es nicht. Dass er die Tradition gekannt, aber übergangen habe, bleibt eine spekulative Aussage, würde aber die Bedeutungslosigkeit des leeren Grabes für ihn noch steigern. Er hätte dann sicher nicht zu jenen gehört, die den Glauben an die Auferweckung Jesu durch den Blick ins Grab hätten überprüfen wollen.
Gerd Häfner hat gesagt…
@ Abaelard (Teil II)

Die Frage, ob ein Begräbnis Jesu historisch gesichert sei, ist eine ernsthaft verhandelte Frage. Tatsächlich ist das Begräbnis eines Gekreuzigten eher unüblich, denn zur letzten Demütigung und Abschreckung gehörte auch, die Leiber am Kreuz hängen und den Vögeln zum Fraß zu lassen. Im Fall der Kreuzigung Jesu könnte dennoch ein anderes Szenario plausibel sein – wegen der zeitlichen Verbindung mit dem Paschafest. Hier könnte es, wie es Joh 19,31 darstellt, von jüdischer Seite aus ein Interesse gegeben haben, dass das Fest nicht durch Totenunreinheit in der Nähe der Stadt beeinträchtigt wird. Möglicherweise steht hinter Mk 15,43, dass die Initiative zum Begräbnis Jesu aus den Reihen der jüdischen Obrigkeit kam (aus Sorge um die kultische Reinheit der Stadt; Josef von Arimatäa wird hier nicht als Jünger bezeichnet). Dies würde bedeuten, dass die Anhänger Jesu gar nicht wissen mussten, wo Jesus begraben war – deshalb auch der Bezug nur auf das Begrabensein in der Glaubensformel 1Kor 15,3-5 und das Desinteresse am Zustand des Grabes außerhalb der Grabesgeschichten. Eine historische Entscheidung fällt hier allerdings sehr schwer.


@Gerhard Mentzel

Sie teilen uns in bewährter Weise mit, über was wir uns aufgrund Ihrer Welterklärungshypothese nicht wundern müssen. Über die Hartnäckigkeit, mit der Sie diese vortragen und auf den Schwachsinn der Annahme hinweisen, es ginge im NT um einen jungen Wanderguru, wundere ich mich allerdings immer noch. Könnten Sie's nicht bitte bleiben lassen?
Gerhard Mentzel hat gesagt…
@Herr Prof. Häfner,

es geht nicht um meine Welterklärungshyothese, sondern die Einsicht, dass es auch in dem heute zu Debatte stehen Text von Auferstehung und leerem Grab nicht um einen Guru gegangen sein kann.

Unabhängig davon, dass mit "Auferstehung", von urchristlichen Denkern der aufgeklärte Verstand, auch ein Wiederverstehen des Alten beschrieben wird.

Dass der Guru mit Namen Jesus erst seit Luther in NT vorkommt, die vorher verwendeten Formelnamen oder Hocheitsbezeichnungen nichts mit dem zu tun haben, der heute als Heilsprediger gilt.

Dass anfänglich griechische Götter am Kreuz hingen, auf die gleiche Weise hingerichtet oder mit Wundmalen beschrieben wurden, wie der angebliche Religionsrebell.

Dass all dies, was als christliches Heilsergeisnis beschrieben wird, sich nur in der damals geltenden Logik/Vernunft begründen lässt, noch der nicht nur das somit natürliche Werden, sondern auch die kulturellen Vor-bilder verstanden wurden.

Auch im heutigen Auferstehungstext wird wieder deutlich, wie absurd die Unterstellung ist, dass es den Verfassern der Texte bzw. den die Auferstehung als Voraussetzung des chrlichtlichen Glaubens sehenden Vätern der Kirche um das ging, was bei der Heilsprediger-Hypothese als Notürftigkeit hinten herauskommt.

Ich warte immer noch auf das erste geschichtliche Argument, dass doch nur ein junger Guru war, der dann logischerweise im Graab liegen blieb.

Und wenn jetzt einer sagt, der unsagbare schöpferische Grund, der alles aus sich hervorbringt, was heute in Logik erklärt wird, hätte hier eine Ausnahme gemacht, um seine Macht zu beweisen. Dann braucht den nicht mehr der Teufel zu holen.

Gerhard Mentzel hat gesagt…
Von einem Wissenschaftler, der um die Entstehung der Texte weiß, wie es "allen" anfänglichen, später als christlich geltenden Denkern im Kulturwandel um die Logik ging. Damit die jetzt alles (auch die alten Kultvorstellungen/-bilder) durchwaltende Vernunft. Die sehr kontrovers definiert, in ihrem Wesen diskutiert wurde. Von dem müsste man doch erwarten können, dass er den Grund das christlichen Kultes nicht einfach auskippt bzw. im Grab liegen lässt.

Denn unabhängig davon, dass der junge Guru, der bei der Heilsprediger-Hypothese weiter im Grab liegend hinten herauskommt, nicht das anfängliche Thema - auch nicht des heute gelesenen Textes - gewesen sein kann.

Sie wissen doch, wie im Kult noch die ersten Jahrhunderte die alttestamentlichen Texte galten. Wie ein junger Mann mit Namen Jesus erst seit Luther einheitlich daherkommt. Wie auch dort, wo man eigene Kulttexte dem Alten Testament gegenüberstellte, der Logos/das nun in Vernunft erklärter schöpferischer Wirklichkeit lebendige Wort in kultgemäß personifizierter Weise das Thema war. Wie dafür vielfältige Hocheitsbezeichnungen, Formeln oder im Kult auch noch alte Götterbilder gebraucht wurden.

Nennen Sie mir einen geschichtlichen Grund (außer dass dies dies scheinbar die heutige einzige wissenschaftliche Hypothese ist), dass es am Anfang nicht um den Logos ging bzw. die nach dem Kulturwandel vom Mythos zum Logos nun von logischer Welt-/und Kulterklärung ausgehende Weisheit. Warum nicht eine in der Welt sichtbare kreative= schöpferische Tat-sache der Grund des NT war. Wie sie auch den Juden galt, den anfänglichen Monotheismus begründete, jedoch nie die Rolle/Aufgabe des unsagbaren Grundes aller Kreativität einnahm, sondern diesen Offenbarte und vom Abfall befreite.

Danke für einen einzigen Beleg, dass ich falsch liege. Dass ein von Anfang an Jesus genannnter wundertätiger Junghandwerker, der große häretische Töne spuckte und daher hingerichtet wurde, wahrscheinlich immer noch immer im Grab liegt. Ich mich getrost meinen Enkeln widmen oder meine Zeit besser nutzen kann. (Evtl. mich den Atheisten anschließen, die die Welt vom Unsinn säubern wollen, damit endlich Friede einkehrt.)
Gerhard Mentzel hat gesagt…
Ein einziger Grund, dass es z.B. Justin, der das menschliche Wesen des Logos verteidigte, Origenes und den anderen anderen auch für den Kanon verantwortllichen Vordenkern oder in einer einzigen heute als urchristlich geltenden und in Konkurrenz liegenden Bewegungen, evtl. dann Konstantin bzw. den auf ihn folgenden Kaisern, die diese götterfeidlichen, auf den Logos (die in Vernunft erkärte kreative Wirklichkeit) setzenden Denkweisen einen wollten, doch nur um einen im Grab liegenden Guru ging.

Herzlichen Dank dann für die Heilung vom christlichen Glauben.
Gerhard Mentzel hat gesagt…
Denn ob ein Guru wiedererweckt wurde. Ob er wie mir ein evangelischer Pfarrer vom pfälzischen Bibelverein an Ostern in Facebook postete, als Hippi hinter dem Stein hervorhüpte. Oder ob das Grab leer war. Das ist ja so was von Wurst.

Aber "Gott sei Dank" gibt es kein geschichtswissenschaftlich begründbares Argument dagegen, dass am Anfang eine nach dem Wandel vom Mythos zum Logos nun in Vernunft (Logik) erkärte schöpferische Wirklichkeit nicht die Rolle/Aufgabe (Person) des unsagbaren Grundes aller Kreativität einnahm, sondern diesen bzw. dessen Wille offenbarte. So nach und nach im Kult die Rolle/Aufgabe der Mittlergestalten bzw. Göttermythen oder entleerter jüdischer Gesetzlichkeit/Ritusversessenheit einnahm. Daher in deren aufgeklärtem Verständnis echte "Auferstehung" und leeres Grab war.

Oder habe ich mich geirrt?
Dann her mit historisch-kritischen Argumenten!

Nochmals herzlich Dank dafür und bitte entschuldigen Sie meine Penetranz. Aber es geht mir nicht nur um meine Enkel!
Anonym hat gesagt…
Ich bin kein Fachmann, aber mir schien immer die Erzählung vom leeren Grab ein absolut zentrales Highlight der evangelien zu sein. Auch die ungläubige Reaktion der Jünger auf das Gerede der Frauen, die Thomas-Geschichte und die Erzählung wie Christus nach etwas essbarem verlangt und seine Wunden zeigt, zusammen mit dem Verweis auf die AT -Stelle, daß "sein Leib die Verwesung nicht schauen" solle, scheint mir doch ein ganzer Haufen an Details zu sein, die nahelegen daß die Idee des leeren Grabes, oder besser der leiblichen Auferstehung Christi ziemlich wichtig genommen wurde. Auch daß Jesus Lazarus aus dem Grab holt, und Martha gerade nicht auf die Auferstehung am jüngsten Tag vertröstet, spricht doch dafür daß hier ein zentrales Geschehen erzählt wird. Ich verstehe nicht, warum es plausibler ist, wegen inhaltlichen Details, die sich in der Erzählung vom leeren Grab widersprechen, die ganze Erzählung als Fiktion zu deuten, anstatt die grundstory zu akzeptieren und nur die Details als fehlerhaft oder - a la "rashomon" als aus einer Perspektive heraus erzählt zu betrachten.
Chinesle hat gesagt…
Wenn ich nur wüsste, was die ntl. Autoren mit ihren Texten vom leeren Grab bezwecken!
Mit welchem Recht dürfen sie die Leerheit des Grabes behaupten, wo es doch nie geöffnet worden war?
Gerhard hat gesagt…
Wir sind wieder dort, wo bereits die anfänglichen Aufklärer wie Bruno Bauer waren. Die sich gegen die Verkürzung wehrten und nachwiesen, dass es den Verfassern der ntl.Texte nicht um einen jungen Mann, sondern den Logos (die Vernunft, nach der nun die Welt natürlich, statt mythisch erkärt wurde) ging.

Doch auch der aufgeklärte Verstand der Göttermythen oder jüdischer Tradition, die so auf neue Beine gestellt wurde, machte die christliche Auferstehung aus.

Warum danach heute die Einsicht gegeben ist, dass das Grab wirklich leer war, ist auf der Homepage unter "Ostern - Offenbarung" zu lesen.


Chinesle hat gesagt…
Schon gut, Gerhard, aber deine Sätze sind Antwort auf eine nicht gestellte Frage.
Gerhard Mentzel hat gesagt…
Die Frage war, was die Verfassern der Texte bezweckten.

Die Antwort war, dass man (wie aktuell unter Ostern - Offenbarung erneut deutlich gemacht) völlig schwachsinnig sein muss, wenn man weiter davon ausgeht, dass es im NT um das Grab eines hingerichteten Guru ging. Wie vielmehr hier die nun in Vernunft erklärte schöpferischer Wirklichkeit zur Debatte stand. Im beschriebenen Grab, da lag nie ein charismatisch-wundertätiger Heilspreidger oder ein religionsrebellischer Wanderkyniker...drin: Jesus lebt wirklich.

Allein der religiöse "Schwachsinn" einer kurzsichtigen Theologie verhindert, dass mündige Menschen die Vernnunft, in der sie die Welt erklären, wieder als das wahrnehmen, was zur Zeitenwende den neuen Monotheismus, die Verhaltenslehren und den christlichen Kult begründete.
Anonym hat gesagt…
Wieso wird Leuten wie Gerhard Mentzel hier eine Plattform geboten?
Richard M hat gesagt…
Lieber Herr Prof. Häfner,

haben Sie vielen Dank für diese scharfsinnigen Ausführungen. Ich habe mich ein wenig an Gnilkas Jesus-Buch erinnert, an dessen Ende er m.W. auch fragt, ob der Auferstehungsglaube auf die Überzeugung eines leeren Grabes definitiv angewiesen sei. Was die 2% betrifft: Hier geht meine Sorge eher in die umgekehrte Richtung. Es scheint unter TheologInnen durchaus nicht unüblich zu sein, das leere Grab als conditio sine qua non des Auferstehungsglaubens zu sehen und alternativen, noch so schlüssigen Standpunkten wenig Toerlanz entgegen zu bringen. Dabei ist das ganze nocht nur exegetisch, sondern auch dogmatisch gut vertretbar. Peter Knauer schreibt dazu: "Wenn Jesus Christus in der Verkündigung und in den Sakramenten und überhaupt in der kirchlichen Gemeinschaft, die sein 'Leib' ist, als der Lebende begegnet, dann hat es keinen Sinn, ihn bei den Toten zu suchen. Diese Einsicht begründet die Rede vom 'leeren Grab'. Es wäre dagegen ein Mißverständnis, wollte man sich die Auferstehung Jesu als einen auch außerhalb des Glaubenskonstatierbaren physischen Vorgang denken. ... Dagegen liefe die Rede von seiner Auferstehung in einem anderen Sinn letztlich auf eine mythologische Vermischung von Gott und Welt und damit auf die Leugnung der Glaubenswirklichkeit der Auferstehung hinaus." (Der Glaube kommt vom Hören, 152 f.).

Haben Sie Dank.

jmschaafnw hat gesagt…
wir haben ungefähr 750 Theologieprofessoren in Deutschland, davon sind meiner Überzeugnung nach 98 % ungläubig, irrlehrig und Feinde der Kirche Jesu Christi - ist sind eigentlich überflüssig. Klaus Berger nennt viele davon Bibel-Fälscher!
Petrus hat gesagt…
Wenn ich die Auffassung verträte, dass ca. 98% der Theologieprofessoren in Deutschland nicht meiner Meinung seien, würde ich dies eher zum Anlaß nehmen, meine eigene Meinung kritisch zu hinterfragen, als diese als ungläubig, irrlehrig und als Feinde der Kirche Jesu Christi zu bezeichnen.

Übrigens (ich denke mal weiter): Da die Lehrstühle der theologischen Fakultäten unter Mitwirkung der Kirchen besetzt werden - sind dann auch ca. 98% der Bischofe ungläubig, irrlehrig und Feinde der Kirche Jesu Christi? Oder haben ca. 98% der Professoren erst fromm getan, damit sie den Lehrstuhl bekommen, und erst dann ihr wahres Gesicht gezeigt?

Außerdem: Nach Ihrer Rechnung gäbe es (außer Klaus Berger) noch ca. 14 gläubige Theologieprofessoren in Deutschland. Wer sind diese denn?

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