Sonntagsevangelium (138)
17. Sonntag im Jahreskreis (A): Mt 13,44-52 (oder 13,44-46)
Die Gleichnisse vom Schatz im Acker und von der kostbaren Perle (Mt 13,44-46) sind inhaltlich so stark miteinander verwandt, dass man sie als Doppelgleichnis verstehen muss. In beiden Fällen geht es um einen Fund, der dazu führt, dass der Finder seinen ganzen Besitz verkauft, um jenen Fund zu erwerben.
Das Motiv vom Schatz, der im Acker verborgen ist, findet sich häufiger in der antiken Literatur – in unterschiedlichen Akzentuierungen, etwa: Ein armer Schlucker wird durch einen solchen Fund zum reichen Mann; von Apollonios von Tyana wird erzählt, er habe einem armen Mann mit vier heiratsfähigen Töchtern einen Acker gekauft, in dem ein Schatz verborgen war (Vit Ap 6,39); auch das rechtliche Problem wurde diskutiert: Wem gehört der Schatz: dem Käufer oder dem ursprünglichen Besitzer des Ackers? Im Gleichnis Jesu bleiben moralische oder rechtliche Fragen, die sich zum ersten Gleichnis stellen könnten, völlig ausgeblendet: Wird der Besitzer nicht getäuscht, wenn ein anderer ihm den Acker abkauft, weil er um den Schatz in ihm weiß? Der Erzähler interessiert sich dafür nicht, er spitzt seine Geschichte anders zu.
In beiden Gleichnissen wird das weitere Geschehen in Gang gesetzt durch das Finden, nicht durch eigenen Entschluss. Die Hauptfiguren wissen genau, wofür sie ihren Besitz einsetzen. So Kostbares haben sie entdeckt, dass sie daraufhin ihre ganze Habe einsetzen, um sich ihre Entdeckung anzueignen. Es geht also nicht nur um die Größe des Fundes, sondern auch darum, was dieser Fund bei den beiden Handlungsträgern bewirkt. Als Pointe ergibt sich: Erzählt wird die Geschichte eines Fundes, der so kostbar ist, dass die Finder daraufhin ihren ganzen Besitz verkaufen, um den Fund zu erwerben.
Der Text lässt sich gut als Gleichnis vom Reich Gottes verstehen: Wer auf die Gottesherrschaft in der Verkündigung Jesu trifft, setzt dafür alles ein. Nicht im Sinne eines Opfers, sondern aus dem Wissen darum, dass man Kostbareres erhält, als man einsetzt. Was bedeutet »alles einsetzen«? Gehört der Besitzverzicht allein in die Bildebene, weil man eben, um einen Acker oder eine Perle zu kaufen, Geld aufbringen muss? Oder bedeutet das Finden der Gottesherrschaft auch, alles zu verkaufen, seinen ganzen Besitz hinter sich zu lassen? Diese zweite Dimension lässt sich nicht ausschließen, doch ist der Einsatz nicht auf sie zu beschränken. Es geht wohl um den Einsatz der ganzen Existenz, auch in ihren sozialen Bindungen (vgl. Mt 19,27-29).
Das Gleichnis vom Schleppnetz (13,47-50) ist mit einer Deutung überliefert (13,49f). Dies provoziert die Frage, ob beide Teile ursprünglich zusammengehören. Für das Urteil, die Deutung sei späterer Zusatz, wird angeführt, das Bild vom Sortieren der Fische passe nicht zum Gerichtsthema, das in 13,49f entfaltet ist: Die brauchbaren Fische, die in Behälter gesammelt werden, landen in der Bratpfanne, die unbrauchbaren werden in den See zurückgeworfen und bleiben am Leben.
Die »Bösen« (13,49) sind also durch das bestimmt, was in 13,41 über das Unkraut ausgesagt wurde. Das Drohende des Gerichts wird noch stärker betont als in der Deutung des Gleichnisses vom Unkraut unter dem Weizen. Ein positiver Ausblick auf das Geschick der Gerechten unterbleibt. Damit ist das Gerichtsthema im »Jüngerteil« der Gleichnisrede (ab 13,36) äußerst markant profiliert – trotz des anders akzentuierten Doppelgleichnisses vom Schatz im Acker und der kostbaren Perle in 13,44-46. Matthäus handelt vor allem von der Gefährdung der Glaubenden. Er mahnt angesichts des Gerichts, das auch über sie ergeht.
Die Gleichnisse vom Schatz im Acker und von der kostbaren Perle (Mt 13,44-46) sind inhaltlich so stark miteinander verwandt, dass man sie als Doppelgleichnis verstehen muss. In beiden Fällen geht es um einen Fund, der dazu führt, dass der Finder seinen ganzen Besitz verkauft, um jenen Fund zu erwerben.
Das Motiv vom Schatz, der im Acker verborgen ist, findet sich häufiger in der antiken Literatur – in unterschiedlichen Akzentuierungen, etwa: Ein armer Schlucker wird durch einen solchen Fund zum reichen Mann; von Apollonios von Tyana wird erzählt, er habe einem armen Mann mit vier heiratsfähigen Töchtern einen Acker gekauft, in dem ein Schatz verborgen war (Vit Ap 6,39); auch das rechtliche Problem wurde diskutiert: Wem gehört der Schatz: dem Käufer oder dem ursprünglichen Besitzer des Ackers? Im Gleichnis Jesu bleiben moralische oder rechtliche Fragen, die sich zum ersten Gleichnis stellen könnten, völlig ausgeblendet: Wird der Besitzer nicht getäuscht, wenn ein anderer ihm den Acker abkauft, weil er um den Schatz in ihm weiß? Der Erzähler interessiert sich dafür nicht, er spitzt seine Geschichte anders zu.
In beiden Gleichnissen wird das weitere Geschehen in Gang gesetzt durch das Finden, nicht durch eigenen Entschluss. Die Hauptfiguren wissen genau, wofür sie ihren Besitz einsetzen. So Kostbares haben sie entdeckt, dass sie daraufhin ihre ganze Habe einsetzen, um sich ihre Entdeckung anzueignen. Es geht also nicht nur um die Größe des Fundes, sondern auch darum, was dieser Fund bei den beiden Handlungsträgern bewirkt. Als Pointe ergibt sich: Erzählt wird die Geschichte eines Fundes, der so kostbar ist, dass die Finder daraufhin ihren ganzen Besitz verkaufen, um den Fund zu erwerben.
Der Text lässt sich gut als Gleichnis vom Reich Gottes verstehen: Wer auf die Gottesherrschaft in der Verkündigung Jesu trifft, setzt dafür alles ein. Nicht im Sinne eines Opfers, sondern aus dem Wissen darum, dass man Kostbareres erhält, als man einsetzt. Was bedeutet »alles einsetzen«? Gehört der Besitzverzicht allein in die Bildebene, weil man eben, um einen Acker oder eine Perle zu kaufen, Geld aufbringen muss? Oder bedeutet das Finden der Gottesherrschaft auch, alles zu verkaufen, seinen ganzen Besitz hinter sich zu lassen? Diese zweite Dimension lässt sich nicht ausschließen, doch ist der Einsatz nicht auf sie zu beschränken. Es geht wohl um den Einsatz der ganzen Existenz, auch in ihren sozialen Bindungen (vgl. Mt 19,27-29).
Man kann aber durchaus Gleichnis und Deutung als ursprüngliche Einheit sehen. Das Aussondern der Fische ist auf eine bestimmte Weise zugespitzt. Es ist nicht im Blick, was mit den brauchbaren Fischen in der alltäglichen Lebenswelt geschieht. An ihnen interessiert nur, dass sie gesammelt werden. Von den unbrauchbaren Fischen wird nicht gesagt, dass sie in den See zurückgeworfen werden und so überleben; sie werden nach draußen geworfen – Gegenbild zum Gesammeltwerden der guten Fische. In dieser Zuspitzung passt das Gleichnis zur Deutung in 13,49f.
Liest man das Gleichnis im Zusammenhang mit der Deutung, lässt sich die Pointe eindeutig bestimmen. Es kommt alles an auf die Scheidung zwischen den guten und den unbrauchbaren Fischen. Darin ist das Endgericht dargestellt, wie die Deutung klärt: »So wird es sein bei der Vollendung der Welt« (13,49a). Da es heißt, die Bösen würden von den Gerechten geschieden werden, kann man auf den Maßstab des Gerichtes schließen: Entscheidend ist das Tun der Menschen. Dies ergibt sich auch aus der Parallelität mit der Deutung des Gleichnisses vom Unkraut unter dem Weizen (13,36-43). Diese Parallelität entsteht durch Aufnahme mehrerer Begriffe: Vollendung der Welt (13,40); Engel (13,41); sammeln (13,41); Gerechte (13,43). Außerdem wird der ganze Vers 13,42 in 13,50 wiederholt.
Liest man das Gleichnis im Zusammenhang mit der Deutung, lässt sich die Pointe eindeutig bestimmen. Es kommt alles an auf die Scheidung zwischen den guten und den unbrauchbaren Fischen. Darin ist das Endgericht dargestellt, wie die Deutung klärt: »So wird es sein bei der Vollendung der Welt« (13,49a). Da es heißt, die Bösen würden von den Gerechten geschieden werden, kann man auf den Maßstab des Gerichtes schließen: Entscheidend ist das Tun der Menschen. Dies ergibt sich auch aus der Parallelität mit der Deutung des Gleichnisses vom Unkraut unter dem Weizen (13,36-43). Diese Parallelität entsteht durch Aufnahme mehrerer Begriffe: Vollendung der Welt (13,40); Engel (13,41); sammeln (13,41); Gerechte (13,43). Außerdem wird der ganze Vers 13,42 in 13,50 wiederholt.
Kommentare
dass sie auch in der heutigen Lesung mehr als deutlich machen, dass es bei beim Text eines intellektuellen Griechen, der sich für den bildlosen jüd. Monoth. begeisterte und später Matthäus genannte wurde, nicht um die wörtliche Rede eines mehr oder weniger göttlichen Wanderpredigers geht.
Aber "Gott sei Dank" wissen Sie, um was es damals ging: Den Wandel von mythischer, zu dann mit Verstand in Vernunft gegebener Welterklärung (Logos), in der jetzt der prophetische Monotheismus und seinen Verhaltenslehren neu begründet wurden.
Um Himmels willen, Herr Prof. lassen sie ihre Studenten und sonstige Welt nicht weiter im Aberglaube aufwachsen. Geben Sie die Vernunft (nach heutiger Welterklärung) zu bedenken, die nicht nur im westlich-chr. Glauben mit Namen Jesus den Götzenkult vertrieb, sondern im Islam nur einen anderen Namen hat bzw. in anderer Weise definiert wurde.