Who's who (3) - Lösung

Biblische Personen in ungewohnter Beschreibung. Gesucht wurde eine weibliche Gestalt aus dem Alten Testament.

Die gesuchte Frau hatte mit Männern kein Glück. Ihr erster Mann starb früh, dies tat auch der zweite, der mit ihr keine Kinder zeugen wollte (allerdings dafür indirekt und absichtslos ein sachlich nicht zutreffend gebildetes deutsches Fremdwort erzeugte). (hier noch einmal der ganze Text).

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Gesucht wurde Tamar (Gen 38). 

Die gesuchte Frau hatte mit Männern kein Glück. Ihr erster Mann starb früh,
Gen 38,6: Tamars erster Mann, mit Namen Er, »missfiel dem Herrn, und so ließ der Herr ihn sterben.«
dies tat auch der zweite, der mit ihr keine Kinder zeugen wollte (allerdings dafür indirekt und absichtslos ein sachlich nicht zutreffendes deutsches Fremdwort erzeugte).
38,8-10: Nach den Bestimmungen der Leviratsehe (Dtn 25,5-10) muss nun der Bruder Onan die Frau seines kinderlos gestorbenen Bruders heiraten, um seinem Bruder Nachkommenschaft zu verschaffen. Onan missgönnte seinem Bruder die Nachkommenschaft und »ließ den Samen zur Erde fallen« ‑ offensichtlich nicht das, was mit dem Wort »Onanie« bezeichnet wird. Für den weiteren Gang der Geschichte ist wichtig: Dem Herrn missfiel, was Onan tat, und so starb auch er.
Obwohl die Gesuchte eigentlich ein Anrecht auf einen dritten Kandidaten hatte, wurde dieser ihr vorenthalten. Denn sie stand fälschlicherweise im Verdacht, eine ungesunde, ja tödliche Wirkung auf ihre Ehemänner zu haben.
38,11-14: Der nächste Bruder, Schela, wird der Tamar zwar versprochen, aber eben nur versprochen, denn dessen Vater Juda dachte: »Er soll mir nicht auch noch sterben.«
So blieb sie Witwe. Die Geschichte, wie sie dennoch zu Kindern kam, ist nicht ganz alltäglich und zeigt die
Entschlossenheit und Klugheit jener Frau. Sie konnte offenbar gut einschätzen, wie es um den Hormonhaushalt eines Verwandten der älteren Generation stand und setzte diesen zur Erzeugung von Nachkommenschaft ein. Zu ihrem eigenen Schutz sorgte sie auch vor für einen (nach damaligen Möglichkeiten) zweifelsfreien Vaterschaftstest.
38,15-26: Tamar verkleidet sich als Dirne und passt ihren Schwiegervater Juda ab, der die Gelegenheit nicht verstreichen lässt und sich mit der vermeintlichen Dirne einigt. Tamar verlangt von Juda ein Pfand, mit dem sie beweisen kann, dass er tatsächlich bei ihr war und mit ihr als vermeintlicher Dirne geschlafen hat.
Jener Verwandte, beim Zusammentreffen mit der Frau zu geistiger Betätigung offensichtlich nicht hinreichend aufgelegt, durchschaute nicht, was da wirklich gespielt wurde, und wurde so zum Vater von Zwillingen, die eigentlich seine Enkel sein könnten.
38,27-30: Geburt von Perez und Serach.
Es mag verwundern, aber diese etwas seltsame Familienkonstellation hat es bis ins Neue Testament geschafft.
Mt 1,3: Juda zeugte Perez und Serach aus Tamar.

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