Sonntagsevangelium (26)
7. Sonntag der Osterzeit (B): Joh 17,6a.11b-19
Am Ende der Abschiedsreden spricht Jesus nicht mehr mit den Jüngern, sondern wendet sich im so genannten »hohepriesterlichen Gebet« an den Vater (ab 17,1). Jesus bittet um die Einheit der Jünger. Dieser Gedanke klingt zunächst nur kurz an (17,11), er kommt ausführlicher zur Sprache in der Bitte, die auch die Glaubenden der späteren Zeit einschließt (17,20-23). In ihr wird ausdrücklich, was die Abschiedsreden insgesamt kennzeichnet: die literarischen Figuren der Jünger sind transparent für die Glaubenden. Die Abschiedsreden bedenken die Situation nach dem Weggang Jesu und haben deshalb alle im Blick, die sich zu Jesus bekennen, nicht allein die Begleiter Jesu.
Außerdem begegnet der Gedanke der Bewahrung der Jünger: Keiner von ihnen ging verloren (17,12). Dieser Gedanke ist bereits in der Brotrede angeklungen (6,39), und er wird in der Verhaftungsszene aufgegriffen, wenn das Einschreiten Jesu für seine Jünger (»lasst diese gehen«) als Erfüllung dieses Wortes Jesu erscheint (18,9). Dass Judas am Ende von 17,12 ausdrücklich ausgenommen wird, entspricht dem äußerst negativen Judas-Bild des vierten Evangeliums (z.B. 6,70f).
Ein drittes Thema des Abschnitts ist das Verhältnis der Jünger zur Welt. »Welt« hat im Johannes-Evangelium vor allem zwei Bedeutungen. Als Bestimmungsort der Sendung Jesu ist der Begriff universal zu verstehen: Jesu Wirken und Geschick betrifft alle Menschen. In diesem Sinn ist Jesus das Licht der Welt (8,12), kam er als Licht in die Welt (1,9), ist er Ausdruck der Liebe Gottes zur Welt (3,16).
Daneben kann »die Welt« aber auch die Gegengröße zu den glaubenden Jüngern sein: Sie werden gehasst von der Welt, weil sie einen anderen Ursprung haben (17,14). Wenn vom Hass der Welt die Rede ist, dann wird der Welt kein moralischer Defekt vorgehalten. Der Vorwurf lautet nicht, dass es in der Welt Hass gibt, sondern dass die Welt Jesus und folglich auch die Jünger hasst (s.a. 15,18-25). Die Negativität der Welt hängt also daran, dass sie durch Unglauben gekennzeichnet ist. Die Welt wird dadurch bestimmt, dass sie Jesus und die Jünger ablehnt, nicht dadurch, dass sie falschen Maßstäben des Handelns folgte und durch solchen Einfluss auf die Jünger deren Zeugnis gefährden könnte.
Trotz dieser scharfen Abgrenzung ist die Scheidung zwischen Gemeinde und Welt nicht endgültig. Die ungläubige Welt ist gerade der Ort, an dem sich die Sendung der Kirche vollzieht – nach dem Vorbild der Sendung Jesu (17,18). Der Kreis der Glaubenden darf nicht in sich abgeschlossen sein, sondern soll darauf hinwirken, dass die Welt zum Glauben kommt (17,21.23).
Am Ende der Abschiedsreden spricht Jesus nicht mehr mit den Jüngern, sondern wendet sich im so genannten »hohepriesterlichen Gebet« an den Vater (ab 17,1). Jesus bittet um die Einheit der Jünger. Dieser Gedanke klingt zunächst nur kurz an (17,11), er kommt ausführlicher zur Sprache in der Bitte, die auch die Glaubenden der späteren Zeit einschließt (17,20-23). In ihr wird ausdrücklich, was die Abschiedsreden insgesamt kennzeichnet: die literarischen Figuren der Jünger sind transparent für die Glaubenden. Die Abschiedsreden bedenken die Situation nach dem Weggang Jesu und haben deshalb alle im Blick, die sich zu Jesus bekennen, nicht allein die Begleiter Jesu.
Außerdem begegnet der Gedanke der Bewahrung der Jünger: Keiner von ihnen ging verloren (17,12). Dieser Gedanke ist bereits in der Brotrede angeklungen (6,39), und er wird in der Verhaftungsszene aufgegriffen, wenn das Einschreiten Jesu für seine Jünger (»lasst diese gehen«) als Erfüllung dieses Wortes Jesu erscheint (18,9). Dass Judas am Ende von 17,12 ausdrücklich ausgenommen wird, entspricht dem äußerst negativen Judas-Bild des vierten Evangeliums (z.B. 6,70f).
Ein drittes Thema des Abschnitts ist das Verhältnis der Jünger zur Welt. »Welt« hat im Johannes-Evangelium vor allem zwei Bedeutungen. Als Bestimmungsort der Sendung Jesu ist der Begriff universal zu verstehen: Jesu Wirken und Geschick betrifft alle Menschen. In diesem Sinn ist Jesus das Licht der Welt (8,12), kam er als Licht in die Welt (1,9), ist er Ausdruck der Liebe Gottes zur Welt (3,16).
Daneben kann »die Welt« aber auch die Gegengröße zu den glaubenden Jüngern sein: Sie werden gehasst von der Welt, weil sie einen anderen Ursprung haben (17,14). Wenn vom Hass der Welt die Rede ist, dann wird der Welt kein moralischer Defekt vorgehalten. Der Vorwurf lautet nicht, dass es in der Welt Hass gibt, sondern dass die Welt Jesus und folglich auch die Jünger hasst (s.a. 15,18-25). Die Negativität der Welt hängt also daran, dass sie durch Unglauben gekennzeichnet ist. Die Welt wird dadurch bestimmt, dass sie Jesus und die Jünger ablehnt, nicht dadurch, dass sie falschen Maßstäben des Handelns folgte und durch solchen Einfluss auf die Jünger deren Zeugnis gefährden könnte.
Trotz dieser scharfen Abgrenzung ist die Scheidung zwischen Gemeinde und Welt nicht endgültig. Die ungläubige Welt ist gerade der Ort, an dem sich die Sendung der Kirche vollzieht – nach dem Vorbild der Sendung Jesu (17,18). Der Kreis der Glaubenden darf nicht in sich abgeschlossen sein, sondern soll darauf hinwirken, dass die Welt zum Glauben kommt (17,21.23).
Kommentare
Doch war Jesus in den Augen der Autoren, die hier ständig das theologische Thema sind, auch nur einer von unzähligen Religions-Rebellen gegen die damalige römische Großmacht..., deren Tod dann ebenso heilsbringend für die Welt gewesen wäre?
Oder war das Osterereignis mehr als die Hinrichtung und geheimnisvolle Wiederwerweckung eines von vielen hingerichteten Heilspredigers, wie er heute als historisch gilt? Stand hinter Tod und Auferstehung ein theologisches Programm, das ein Heilsereignis für viele bzw. die gesamte Welt sieht, das sich nicht allein in einem von vielen Rebellen erkären lässt?
Denn wenn es um ein Geschichtsgeschehen geht, das auch nicht allein in der Wirkungsgeschichte des christlichen Glaubens zu erkären ist, sondern einen realen historischen Grund hat, dann kann den Verfassern nicht weiter der unterstellt werden, der heute als historisch gilt?
Es sei denn, man geht auch bei den Autoren der biblischen Texte von Sonntagspredigern aus: Theologen, die erkären, dass Jesus aufgrund der frühen Zeugnisse wirklich lebte, doch nur ein lebensfroher junger Säufer und Fresser war und dann Sonntags vom Gottessohn und sonstigen hoheitlichen Dingen predigen? Die aufgeklärte Welt spürt dann nur heiße Luft.
Doch ist diese heiße Luft denen zu unterstellen, die damals über das Wesen des Logos diskutierten, das Wort/die in Welterklärung realisierte schöpferische Vernunft mit Namen Jesus definierten, die Texte des Kanon verfassten bzw. ihn herausgaben und im Tod Jesus ein Heilsereignis für die Welt sahen sahen?
äh .... herr mentzel!
ohne sie hätten wir das nie geahnt!
allerdinx auch nie wissen gewollt...